Weil ich mich jetzt endgültig entschieden habe, die Zucchini-Pflanzen einfach zu ignorieren und mich nur noch an ihren Blüten zu erfreuen (kulinarisch und botanisch), kann der ungeübte Gärtner-Blick wieder in die benachbarten Felder streifen. Und das wird auch höchste Zeit: Kohlrabi, Bohnen, Möhren und Mangold verlangen nach Zuwendung, also Ernte (und natürlich die Zwetschgenbäume). Fangen wir an mit
Grüne Bohnen mit Rosmarin und getrockneten Tomaten (Essen&Trinken 6/93)
Zutaten
50 g durchwachsenen Speck – 500 g grüne Bohnen – Salz – 2 EL Rosmarinnadeln – 2 Knoblauchzehen – 80 g getrocknete Tomaten (in Öl) – 2 EL Olivenöl – schwarzer Pfeffer (a.d. Mühle)
Zubereitung
Den Speck 10 Minuten ins Gefriergerät legen. Inzwischen Bohnen putzen und einmal durchbrechen. In leise kochendem Salzwasser 12 Minuten im geschlossenen Topf knapp garen, dann abtropfen lassen.
Den Speck ohne Schwarte zuerst in sehr dünne Scheiben, dann in Streifen und schließlich in Würfel schneiden. 1 EL Rosmarin fein hacken. Den Knoblauch pellen und fein hacken. Die Tomaten abtropfen lassen, Öl auffangen. Tomaten in feine Streifen schneiden.
Den Speck im Olivenöl und 1 EL Tomatenöl langsam ausbraten. Knoblauch und gehackten Rosmarin zugeben und unter Rühren 2 Minuten bei schwacher Hitze braten.
Die Bohnen und die Tomatenstreifen untermischen und zugedeckt 5 Minuten bei schwacher Hitze durchziehen lassen. Kräftig mit Pfeffer würzen, mit dem restlichen Rosmarin garnieren und servieren.
Angehörige der Gattung homo gemüsus affinus (au Backe!) meinen, das könnte man auch „ohne alles“ essen. Könnte man. Konjunktiv.
Im Küchentagebuch wird daraus nämlich:
- Schuhbecks Kräuterbackhendl
- Rosmarin-Kartoffeln
- Grüne Bohnen mit getrockneten Tomaten
- Vanilleeis mit Gebackenen Pflaumen von lavaterra
Und warum ?
- Kürzlich im BR Fernsehen gesehen und erstaunlicherweise gibt es das Rezept im Internet; das ist ja bei BR und Schuhbeck nicht selbstverständlich.
- Im Kartoffelsäckchen sind lauter kleine Kartöffelchen übrig geblieben – siehe und wie?
- Die Bohnenernte musste ausgenutzt werden, um mal wieder „Die Bohnen“ zu machen.
- Zwetschgenbäume.
Und wie?
- Da der Link zum BR vielleicht nur temporär „permanent“ ist, das Wichtigste in Stichworten: Hähnchenbrustfilets in etwa 1 1/2 cm breiten Streifen schneiden und am Vorabend in einer Mischung marinieren, die besteht aus: 150 g saure Sahne, 1 EL Orangensaft, 1-2 TL Zitronensaft, 1TL abgeriebene Zitronenschale, Pfeffer und je 1 TL getrocknete Kräuter (Oregano, Thymian, Majoran und Bohnenkraut). Am nächsten Tag dann mitsamt der Marinade wie gewohnt in Mehl wenden, durch Ei ziehen, in Semmelbröseln wälzen und in reichlich Fett (Öl) schwimmend sanft ausbacken. Abtropfen und in etwas brauner Butter schwenken.
- Da Rosmarinkartoffeln zu allem gesagt wird, in dem Kartoffeln und Rosmarin vorkommen, ist vielleicht auch hier ein Satz angebracht (für 1 kg Kartoffeln): Ungeschälte, gewaschene kleine Kartoffeln mit einer Knoblauchzehe, Rosmarin, Salz, 3 TL Kümmel, 4 EL Olivenöl und 3EL Wasser in eine Pfanne geben und bei milder Hitze zugedeckt 30 Minuten garen (ab und zu rütteln). Das Originalrezept streut dann noch 250 g Katenschinken, 100 g Parmesan und 2 Bund Petersilie darüber, als Beilage lasse ich das weg.
- Exakt wie oben angegeben, da mach ich keine Experimente.
- Natürlich wie lavaterra mit Kardamom, wofür hab ich das gute Zeugs denn gekauft? Aber halt mit Zwetschgen und mit gekauftem Vanilleeis – ich hab nämlich immer noch keine Eismaschine.
Fazit
- A Hund is er scho, der Alfons. Die Marinade kommt gut und dann das bayerische Olivenöl zum Schluss: eine Welt-sen-sa-tion.
- Die Kartoffeln waren doch größer als ich dachte. Aber es funktioniert trotzdem (halt etwas länger).
- Simply the beans.
- „Traumkompott“ (lavaterra) ist noch untertrieben, Aromenexplosion würd mir noch einfallen. Warum hab ich bloß nur 6 Zwetschgenbäume?
(Allerdings hab ich den Sternanis grob zerkleinert und den Kardamom nicht gemörsert, was teilweise zu unschönen Mundbegegnungen führt. Liebe Kinder: Bitte nicht nachmachen!)