Fast Food

Beim Weg auf den Markt komme ich am „Brotkorb“ vorbei, einem Laden mit belegten Semmeln. Und dort hatte ich heute zum ersten Mal Muße, die Auslage zu betrachten. Gleich fiel mir ein „Flens-Burger“ ins Auge und im Weiterschlendern kam mir dann der „Würz-Burger“ in den Sinn und die Frage, welches Gewürz wohl für Franken typisch sein mag, oder ob das vielleicht gar keine Rolle spiele.

Ich fand Gefallen an dieser Art Gericht – ich mag übrigens auch die neuen Namen von Friseursalons, obwohl ich es immer noch nicht begreifen will, warum sich heute ausgerechnet (überwiegend blonde) Friseusen an Wortspielen ergötzen -und war auf dem Nachhauseweg bereits beim „Rothen-Burger“ angelangt, den ich mir – mit einer Stuttgarter roten Wurst – apart als Kreuzung zwischen Hot-Dog und Frikadelle vorstellte.

Zuhause angelangt kam mir dann aber unversehens ein (etwas älterer) Artikel in Spiegel-Online-Wissenschaft in die Hände: Junkfood lässt Gehirn schrumpfen! Und als würde das nicht reichen, sei das Ganze auch noch ein Teufelskreis, weil durch das reduzierte Gehirn bzw. die nun durchlässige Blut-Hirn-Schranke das Verhalten, primär das Essverhalten, nun völlig Amok liefe und dadurch …

Nur durch langes, tiefes Durchatmen gelang es mir halbwegs, aufkommende Panikattacken und phantasierte Endzeit-Szenarien nieder zu halten und weiter zu forschen. Für „junk food macht dumm“ findet Freund Google immerhin „ungefähr 26.000 Ergebnisse (in 0,26 Sekunden)“. Schluck!

Wie zum Beweis der These gibt es bei mail.gruene-mail.de auch gleich die Antwort auf die Was-Tun-Und-Wie-Frage: „mit Schüssler-Salzen!“ , sofern „calcium fluoratum mit Rhus toxicodendron zusammenpasst“. Hilfe! Ist das das Ende meiner Burger-Träume?

Aber in solchen – manchmal sogar in noch aussichtloseren – Fällen hilft immer ein Blick in die EU.L.E. Und siehe da: Oberstübchen in Gefahr. Erleichterung – alles halb so schlimm. Schließlich war für heute ja eine Art deutscher Fast Food geplant: Badischer Flammkuchen. (Hoffentlich löst das jetzt keine Grenzkonflikte im Elsass aus oder gar diplomatische Verwicklungen, wo Frau Merkel und Herr Sarkozy sich doch gerade wieder lieb haben.)

Im Küchentagebuch sind deshalb allerhand Reste aus dem Kühlschrank zu vermelden, umrahmt von:

  • Badischem Flammkuchen
  • Apple-Crisp

Und warum?

  • auch 10 übriggebliebene Gramm Hefe wollen ja aufgebraucht werden
  • die Apfel-Ernte wirft ihre Schatten voraus

Und wie?

  • 10 g Hefe in 70-80 ml warmem Wasser auflösen und in einer Schüssel mit 100 g Mehl, 25 g Roggenmehl, 2 EL Öl und je einer Prise Salz und Zucker vermengen. Zu einem geschmeidigen Teig kneten und 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
    1 Eigelb mit 50 g Creme fraiche und 1 EL Schlagsahne vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
    1 Bund Frühlingszwiebel putzen, längs halbieren und das Weiße und Hellgrüne in 3 cm lange Stücke schneiden. 30 Sekunden in kochendem Wasser blanchieren, abschrecken und gut abtropfen lassen.
    Arbeitsfläche leicht bemehlen und Teig zu sehr dünnen Fladen ausrollen, mit 2/3 der Ei-Mischung bestreichen, mit Zwiebeln belegen und den Rest der Eimischung darüber gießen. Im vorgeheizten (sehr heißen , mit Pizzastein bestückten) Ofen knusprig backen. Mit dünn geschnittenem Schwarzwälder Schinken bestreuen und servieren. (3-4 Personen als Vorspeise)
  • aus 100 g braunem Zucker, 45 g Mehl, 30 g Haferflocken, gemahlenem Zimt und 100 g weicher Butter Streusel kneten.
    400 g Äpfel entkernen und fein scheibeln. In eine Gratinform geben, mit den Streuseln bestreuen und im vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten bei 180° backen.
    Mit Vanille-Eis servieren. (3-4 Personen)