Sommer

nein, nicht Rudi Carell; stattdessen kurzes Sinnieren über einen Gedanken von Rebecca Casati in der Wochenendbeilage der Süddeutschen Zeitung:

„Uns langsam von dem Gedankenverabschieden, dass der Sommer nochmal vorbeischmeichelt. Er ist treuloser als ein neapolitanischer Gigolo, warum setzen wir nur alle Jahre wieder auf ihn?“

Und es hat ja auch Vorteile. Ein gutes Buch zu lesen (im Moment die Süden-Reihe von Friedrich Ani) macht doch – notfalls in eine Decke eingehüllt – im Lesesessel viel mehr Spaß, als wenn im Strandkorb dauernd die Schweißtropfen auf das sandige Papier klatschen und die öligen Finger schmierige Tapser auf den weißen Seiten hinterlassen …

Und für eine Grüne-Bohnen-Ernte hat es ja auch gereicht. Obwohl mir die Tomaten Sorgen machen. Die eine Tomate neben der Regentonne hat heute Nacht ihren Kopf im Wasser versenkt. Das kann der Wind gewesen sein, oder eben ein Suizid-Versuch zum Beispiel wegen Sommer-Depression. Wer kennt sich schon aus mit der Psyche der Tomaten?

Aber weiter mit dem Küchentagebuch; es gab heute

Und wie?

Ein Pfirsich und sein Inneres
  • Wie in den Links angegeben. Außer der Sahnecreme waren alle Rezepte Premieren. Und da bin ich eisern: Jedes Rezept hat eine Chance verdient – vielleicht hat sich der Autor ja etwas gedacht, was ich nicht nachvollziehen kann, was aber „voll den Kick“ gibt? Für die Kartoffeln habe ich neue Belana erstanden. Und bei der Sahnecreme muss man nichts ändern – sie schmeckt angenehm frisch und neutral und passt sich jeder Sauce an.
  • Für die Pfirsich-Sauce einen großen reifen Pfirsich schälen, entkernen und fein würfeln. Mit 1-2 EL Zitronensaft und ca. 30 g Puderzucker sehr fein pürieren und durch ein Sieb streichen.

Und warum?

  • Das Kotelett fiel mir beim Blättern (nein, nicht im Netz!) auf – und dem Salbei im Garten muss mal wieder Einhalt geboten werden
  • Da hier die Kartoffel-Koch-Frequenz – wegen der leckeren Heidekartoffeln – erheblich gestiegen ist, muss man immer mal wieder was Neues ausprobieren – ob der Senfgeschmack allerdings zu Salbei und den Paprika-Bohnen passt?
  • Wie gesagt: Bohnenernte. Und das Pimentón ist noch nicht aufgebraucht.
  • Dessert muss sein. Sahnecreme geht ohne Aufwand. Pfirsich nähert sich der Verfallsgrenze

Fazit

  • Mit Salbeibutter kann man nichts falsch machen, auch nicht beim Kotelett.
  • Der grobe Dijon-Senf schmiegt sich herrlich an die Kartoffeln und sorgt für einen angenehmen dezenten Geschmack – geht auch mit Salbei zusammen.
  • Der rauchige Pimentón passt hervoragend zu den Bohnen. Die Skepsis bezüglich der Salzmandeln war völlig unangebracht.
  • Die Idee, ein paar übriggebliebene (Zucht-)Heidelbeeren mit unter die Creme zu schmuggeln, muss man wohl als schlechte Idee bezeichnen. Vielleicht lags auch nur an den „künstlichen“ Früchtchen.