Ich hab ja keine Ahnung, was ein Zwetschgenröster ist; laut Wiki unterscheidet er sich vom Pflaumenkompott dadurch, dass (fast) kein Wasser verwendet wird. Dennoch schüttet alle Welt Orangensaft oder Apfelsaft oder Wasser hinein oder gar Rotwein.
Wie dem auch immer sei, 2006 gab’s von „meine Familie und ich“ ein Heft „kreativ küche“ (10/2006), in dem mehrere Sterneköche ihre Gerichte vorstellten. Johann Lafer war dankenswerterweise für die Desserts zuständig. Und da der Herr Lafer ein Steirer-Bua ist und in der Steiermark (hoffentlich) „Zwetschken “ wachsen, geh ich jetzt mal davon aus, dass er das Rezept von seiner Großmutter hat, es also wirklich „original“ ist.
Aber selbst wenn das – wie zu befürchten ist – nicht stimmt, das Ergebnis ist einfach lecker:
300 g Zwetschgen oder Pflaumen waschen, halbieren, entsteinen und in Spalten schneiden. 100 g Zucker leicht karamellisieren lassen. Zwetschgen, 2 Zimtstangen und 1/2 TL Nelkenpulver zugeben und langsam einkochen lassen.
Ist der Zwetschgenröster zu dünnflüssig geworden, eventuell etwas Speisestärke mit wenig Wasser anrühren, in den Zwetschgenröster rühren und einmal aufkochen lassen.
Anmerkung: Die Menge reicht für 4 Personen, wenn es als Zugabe zu Knödeln, Schmarren oder ähnlichem verwendet wird. Ein Röster sollte übrigens nicht zu Mus gekocht werden.
Und nun zum Küchentagebuch. Es gab also heute
- Kalbsleber mit Kartoffel-Apfel-Salbei-Gratin (nach lamiacucina)
- Grießpudding von lecker.de, aber mit Zwetschgenröster
Und warum?
- Kalbsleber gab’s heut beim Metzger meines Vertrauens (der einzige im Ort); das kommt so selten vorher, dass man zuschlagen muss, auch wenn der Einkaufszettel ganz anders aussieht
- „Gratin di patate, mele e salvia“ ist an sich schon Weltklasse, aber Äpfel und Salbei scheinen mir direkt nach leicht mehlierter und sanft in Butter gebrater Kalbsleber zu schreien. Ich musste ihre Flehen erhören.
- Zwetschgenröster, weil die Zwetschgen reif werden. Gut: 1 oder 2 Tage hätten sie noch am Baum vertragen, aber bei 6 Bäumen muss man irgendwann anfangen – auch wenn’s nur 300 Gramm sind.
Fazit
- Die Kombination ist fast nicht zu schlagen; ich frage mich, was ich mit meinen anderen Kalbsleber-Rezepten jetzt machen soll
- Der Grießpudding ist schön fluffig, Zwetschgenröster ist und passt hervorragend. Ich freu mich schon auf die restliche Ernte.