Foodblogger gefährden Volksgesundheit!

Niedersachsen, im Oktober. Wie jetzt bekannt geworden ist, führt eine neue Studie zu alarmierenden Erkenntnissen. An einer repräsentativen Stichprobe (n=1) konnte in einer Langzeitstudie (mehrere Monate) gezeigt werden, dass die Anzahl von Foodblogs im Feedreader direkt und statistisch signifikant mit dem Bauchumfang (gemessen in cm) und deshalb wahrscheinlich auch mit dem Body-Mass-Index (BMI) oder zumindest der „Waist-to-Height-Ratio“ (WHR) korreliert!

Der Verbund deutscher Krankenversicherer fordert bereits drastisches Einschreiten und verlangt von der Politik sofortige und wirksame Gegenmaßnahmen. Wie uns ein Experte mitteilte, ist das aus zwei Gründen unabdingbar: Einerseits sei da der dramatische Anstieg von Foodblogs und andererseits würde seine Organisation seit langem auf den besorgniserregend steigenden Fallzahlen bei Adipositas hinweisen, mitsamt den daraus resultierenden Folgeschäden im koronaren Bereich, aber auch bei Gelenkschäden. Die Kombination beider Verläufe führe geradezu zwangsläufig zu der nicht hinnehmbaren aktuellen explosiven Situation!

Es sei nicht länger hinzunehmen, dass der gemeine Versicherte mit seinen Beiträgen die unverantwortlichen Exzesse der Foodblogger-Bewegung und ihrer Adepten finanzieren müsse. Überhaupt nicht akzeptabel sei dabei, dass ehedem vernünftige Frauenzeitschriften den Pfad der Tugend verließen, diverse Diätprogramme zurückführen und im Gegenteil auch noch sogenannte „Awards“ ausrufen würden, mit denen der Foodblogger-Hype nur noch befördert würde. Da mittlerweile ja Martin Schönleben als Gewinner feststünde, könne man, ja müsse man – falls weder die Politik noch besagtes Journal zu einer Kooperation bereit seien – diesen als Adressaten folgender Forderungen verwenden:

  1. Weg mit allen Bildern auf denen Lebensmittel oder gar zubereitete Speisen oder Backwaren in unanständig animierender Form dargestellt werden!
  2. Erlass einer Anordnung derzufolge beim Verfassen von Blogbeiträgen auf eine verbraucherfreundliche Sprache zu achten ist: Weg mit Adjektiven wie „köstlich“, „zartschmelzend“ oder – auf jeden Fall – auch „lecker“. Verzicht auf jegliche Beschreibung, die geeignet sein könnte, den Speichelfluss des Lesers anzuregen oder gar zu einer Nachahmung beschriebener Völlerei-Orgien zu führen.
  3. Hilfreich – aber eine zugegenermaßen weitreichende Forderung – wäre der Verzicht auf jegliche Erwähnung von Lebensmitteln oder Getränken, wenn sie nicht im Umfeld und durch die Semantik klar erkennbar als „böse“, „schlecht“ oder auf jeden Fall „vermeidbar“ gekennzeichnet ist.
  4. Erlaubt blieben allenfalls – wegen deren starken gesellschaftlichen und politischen Einflusses wohl unvermeidbar – Kooperationen mit Konzernen wie „Maggi“, „Knorr“ oder „Nestle“. Auch in diesem Fall sollte eine Erwähnung aber nicht über den Abdruck der Packungsangaben hinausgehen dürfen.
  5. Sofortiges Schließen der Kommentarfunktion in Food-Blogs, da gerade dort immer wieder Stellungnahmen („hmmmm!“, „sabber“, „indietastaturtropf“) abgegeben werden, die von anfälligen Lesern leicht als Aufforderung zum spontanen und ungezügelten Verzehr verstanden werden könnten.

Diese Forderungen seien nur eine erste Sofort-Maßnahme und würden zu gegebener Zeit verfeinert. Es sei allerdings keine Zeit mehr für Fissimatenten, wie freiwillige Vereinbarungen oder freundliche Apelle. Die Lage sei dramatisch und bedürfe sofortiger Maßnahmen, wie aus folgender Tabelle aus o.a. Studie zu ersehen sei:

Monat Blogs Bauchumfang Anmerkungen
Januar 2 80 Mankannsessen; AnonymeKöche 1)
Februar 2 81  –
März 4 85 Lamiacucina; Kuriositätenladen
April 6 87 GutesZeugs;ArthursTochter
Mai 7 87 Lorbeerkrone
Juni 10 90 Pastasciutta;Azestoru…
Juli 11 91 BrotUndRosen
August 13 95 Chilli&Ciabatta
September 110 108 2steps;küchenschabe…
Oktober 432 204 .. (s. kuechenblogs.de).

1) bereinigt um „stille“ Feeds (lavaterra,pepinella,…)

Aus der graphischen Analyse dieser Tabelle

kann nicht nur klar der behauptete Zusammenhang ersehen werden, genau so deutlich ist auch der dramatische Anstieg. Der exakt geschätzte Korrelationskoeffizient (nach Pearson) beträgt: r=0,99999972.

Aktuell wird in der Studie der Nachweis zu führen versucht, dass dieser Zusammenhang auch bei absteigendem Feedreader-Füllstand gilt. Deshalb wird im Moment der fragliche Feedreader konsequent trocken gelegt, bis er nur noch aus Politik- und Meinungs-Blogs besteht, wobei als Placebo der Verweis auf eine Veganerseite erhalten bleiben soll.

6 Gedanken zu „Foodblogger gefährden Volksgesundheit!“

  1. Lieber Michael,

    ich bin entsetzt. Du musst diesen Post sofort löschen. Wenn die Öffentlichkeit diese skandalösen Wahrheiten erfährt, dann ist die ganze Foodbloggerszene in Gefahr. Dann habe ich mich ganz umsonst auf dem Brigitte-Foodblog-Award geopfert. Wenn ich gewusst hätte, dass du uns Foodbloggern so in den Rücken fällst, dann hätte ich mein ruhiges Leben als Backbogger noch Jahrzehnte weiterführen können.

    Aber ich frage dich, bist du dir wirklich bewusst, was deine Worte anrichten können? Gerade erst ist es mir gelungen, dass wieder Frieden in die Foodbloggerinnen eingekehrt ist und nun dies!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Ein entsetzter und ohne Grüßé

    Martin

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    • Lieber Martin,

      leider kann ich keine Rücksicht nehmen, obwohl ich deine missliche Lage natürlich verstehe. Die Hosenbundweite sprengt mittlerweile alle Dimensionen, obwohl ich Deinen Blog als erstes aus dem Feedreader entfernt habe (diese Bilder! diese Versuchung!).
      Du könntest vielleicht mich den Brigitte-Award gewinnen lassen, dann können wir über das Löschen des Posts nochmal reden!

      Ein paar (noch kleine und zaghafte) Grüße
      Michael

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  2. So ein Blödsinn! Jeder weiß doch dass Food Blogs schön und sexy machen. Wer keine Food Blogs liest, geht ein hohes Risiko ein, alt und schrumpelig zu werden. Das weiß doch jeder.

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  3. Lieber Michael,

    warum wollen auf eimal alle Männer den Brigitte-Foodblog-Award gewinnen? Nachdem ich alle Tricks öffentlich gemacht hatte, wollte zuerst der Alex abräumen, dann der Claudio und nun auch noch du. Meine Herren, was soll ich davon halten?

    Es grüüüüüßt ein ratloser

    Martin

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    • Lieber Martin,

      ich kann da nur für mich sprechen; ich seh das relativ unkompliziert: JEDER Award, wo er auch immer herkommt, sollte doch wohl an Besten gehen! Deine Tricks, dich an mir vorbeizumogeln, sind ja nicht schlecht ausgedacht. Und rosa kariert? Das wird nicht reichen!
      Aber dem Claudio würde ich das schon auch gönnen. Einfach um zu sehen, wie er aus der Nummer wieder rauskommt.

      Lass es uns wie Männer abwarten.
      Michael

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