Ein Huhn

Von den damals in den guten alten Zeiten als „Blödelbarden“ etikettierten Schobert & Black (zusammen mit Ulrich Roski) gab es ein Lied, in dem der folgende Reim auftaucht:

„Ein Huhn, ein Huhn
Das hat nicht viel zu tun
Nur sonntags gibt’s ein Frühstücksei
In der Woche gibt es Hirsebrei“

Natürlich hatte ich sofort den Karriereplan „Huhn“, weiß allerdings nicht mehr genau, warum es nicht dazu kam, und ob ich sehr enttäuscht darüber war.

Heute weiß ich natürlich, dass das gut so war, denn das Lied verschweigt einige saisonal bedingte Stoßzeiten im Leben eines Huhns. Zum Beispiel Ostern. Oder etwa eine marmorierte Mousse-au-Chocolat mit 6 Eiern pro Tag. Oder ein Schokoladekuchen, der nur aus Eiern besteht, oder …

Dennoch hat sich bei mir eine gewisse Verbundenheit mit dem Huhn über all die Zeit hinweggerettet. Ich würde das Lied heute aber umdichten in

Ein Huhn, ein Huhn
Da ist nicht viel zu tun
Und trotzdem macht es alle satt
Weil es ein Herz für Köche hat

Dem Thema Huhn und Herz (und Leber und Magen und Gurgel) müsste man sich mal etwas ausführlicher widmen, aber heute will ich euch nur ein Rezept an selbiges legen, das ich oft zubereite, wenn mir nichts anderes einfällt (also sehr, sehr häufig). Man braucht dazu nur ein Huhn, ein wenig Vermouth, reichlich Thymian, 1 Fleischtomate, Knoblauch, Paprika und ein gutes Weißbrot. In aller Regel brauche ich also nur ein Huhn und Brot und 45 Minuten.

huhn

Die Einzelheiten hat die Küchenschabe (klick) liebenswerterweise für uns aufgeschrieben, weshalb mir nur die Anmerkung bleibt, dass ich für ein ordentliches Huhn mit 1 TL Paprika und 1 Knoblauchzehe niemals nicht auskomme und den Knoblauch auch niemals nicht quetschen würde. Die Anzahl Knoblauchzehen hat die Küchenschabe ja schon erhöht und auch nicht zerquetscht sondern „zerdrückt“, wofür ich mich im Namen aller Esser herzlich bedanken möchte, aber weil es tiefer Winter war, nimmt sie Dosentomaten, wobei ich glaube, eine feste enthäutete und entkernte und kleingeschnittene Fleischtomate bekommt der Sauce besser.

Ach ja: das Huhn. Es sollte ein schönes Huhn sein. Ein großes, fleischiges Huhn. Vom Biobauer. Auch wenn das etwas teurer ist als die Tiefkühlware im Sonderangebot. Deshalb sollte man trotz der überschaubaren Zutatenliste ein wenig Geld einstecken beim Marktbesuch. Denn nach wie vor gilt die Beobachtung der Blödelbarden: „Nur ungern nimmt der Handelsmann statt baren Geldes Stuhlgang an“

3 Gedanken zu „Ein Huhn“

  1. Mein Hendl, dein Hendl, Hendl ist für uns alle da! (Ist es nicht schön, wie uns Werbeslogans bis ins hohe Alter treu bleiben? Oder gab es Bac in Ö gar nicht?)

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