Survival

Seit geraumer Zeit brüte ich über einer Antwort auf die irgendwann zu erwartende Frage: „Welche drei Dinge möchten Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?“. Es gibt da so viele Möglichkeiten, und „drei“ ist eine so verdammt kleine Zahl. Deshalb habe ich über die Jahre mehrere Antworten ent- und wieder verworfen. Da es aber bekanntlich nicht mehr allzu lange überhaupt noch Inseln geben wird, ist langsam Eile geboten. Also:

Antwort 1

  1. Hühnerflügel
  2. Ein Kohlkopf
  3. Karotten

Erraten! Chicken Wings mit Coleslaw. Ein Gericht, mit dem sich eine ganze Nation über Wasser gehalten hat. Wäre das nicht das richtige für die Insel?

Aber: die Anzeichen mehren sich, dass exakt diese Ernährungsweise in der Lage ist, eine Kultur von Freiheit und Individualismus quasi in Luft aufzulösen. Das wär dann genau wieder das, was man auf der Insel gar nicht gerne haben wollte. Und außerdem wäre zu befürchten, dass Arthurs Tochter plötzlich auftaucht und angesichts der Geflügelteile missbilligend den Kopf schüttelt. Das würde mir dann auch den Spaß verderben.

Antwort 2

  1. Eine Sau
  2. Ein Eber
  3. Eine Pfanne

Immerhin eine nachhaltige Lösung, die als Spanferkelrücken durchaus auch mittelfristig zur Hoffnung auf schöne Genüsse Anlass gäbe.

Aber: Die Sau und der Eber müssten sich halt schon, na ja, ein bisschen mögen. Gibt es denn überhaupt noch Exemplare, die das so auf die natürliche Art hinkriegen? Andernfalls wäre der schöne Plan nämlich schnell perdu. Aber man könnte dann die Pfanne weglassen und durch ein paar Scheite Kaminholz zum Räuchern ersetzen. Wäre nicht mehr ganz so nachhaltig, aber immerhin.

Antwort 3

  1. Eier
  2. Schokolade
  3. Sahne

Hmmh! Mousse au chocolat! Ist überhaupt ein besserer Seelentröster denkbar, falls das Inseldasein vielleicht ein wenig an den Nerven zerrt? Das ist sie, meine Antwort! Du kannst kommen, liebe Fee, und mich fragen!

Kein Aber: Falls jetzt jemand einwerfen möchte, dass da noch eine Zutat fehlt, dann muss ich darauf aufmerksam machen, dass ich auf einer Insel, auf der kein Zuckerrohr wächst aus vielerlei Gründen nur ungern stranden würde. Und ich gehe bislang noch davon aus, dass es dort Freitag den Einheimischen gibt, dem man in Ermangelung eines Elektroquirls den Umgang mit den Schneebesen nach und nach beibringen könnte…

2 Gedanken zu „Survival“

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