Ich habe eine Theorie. Die Pizza wurde hier in Norddeutschland erfunden. Sie hieß damals Buchweizenpfannkuchen und war nicht belegt (weil’s nix gab). Ein durchreisender Römer dachte: naja. Gute Idee, aber irgendwie nicht fluffig. Als er nach Weizenmehl Tipo 00 fragte, erntete er schon beim Wort Weizen so viel erstaunte und fragende Gesichter, dass er das nicht weiter vertiefen wollte. Deshalb reiste er zurück nach Hause, lobte seinen Müller für sein backstarkes Mehl, tätschelte seine Büffelkuh und bat seine Großmutter nach seinen Angaben doch mal etwas zu backen, was er „Pizza“ nannte und das sich praktisch auf Anhieb als Familienrezept etablierte.
Mein Müller, der nicht »mein« Müller wäre, wenn er nicht regionale Mehle von regionalen Bauern mahlen würde, hat jetzt ein Pizzamehl im Angebot. Dank Klimawandel wächst inzwischen hier auch Weizen, aber zum Tipo 00 ist halt noch ein weiter Weg. Muss man halt ein wenig zusätzliches Gluten untermischen, was tut man nicht alles für die norddeutsche Traditions-Pizza. Ich bin gespannt, und laut Preisschild wär’s sogar geringfügig günstiger als ein Nachmacher-Mehl aus dem Internet.
Küchentagebuch, Montag 29. März 2021
- Leberkäse, gebraten
- Spiegelei, dito
- Brezen, Weißbier, Senf
Gebacken: Brezen mit Sauerteigkochstück. Ich glaube, meine Knetmaschine mag das bisherige Rezept lieber, sie tut sich bei dem Teig schon sehr schwer, aber mei, da muss sie jetzt ab und zu durch.
Eine schöne Theorie! Aber da waren die Römer nicht. Nicht außerhalb des Limes, auch nicht auf Urlaub. Denn das wäre für einen Römer damals deutlich gefährlicher gewesen, als heutzutage ein „Malle-Flug“. Aber Süddeutsche scheinen da gewesen zu sein, vielleicht später, aber deutlich sichtbar. Die Brezn schauen großartig aus. Besser als manche „innerhalb“ des Limes!
Wenigstens ist der Leberkas zu fein…
Ich würd gern behaupten, der Leberkäs sei nur auf dem Foto so fein, aber es wär eine Lüge. Richtigen Leberkäs gibt’s hier nur aber immerhin im Oktober zur Wiesn-Zeit (auch im Lockdown)