Jedes Mal wenn ich den Kohl für Coleslaw häcksle – ich nehme immer Spitzkohl und mach das von Hand, weil ich keiner der verschiedenen im Haushalt vorhandenen Geräte zutraue, es mit genauso viel Sorgfalt und Liebe zu machen wie ich das tue. Jedes Mal also, denke ich nach dem halben Spitzkohl: Das ist zu viel! Das schaffen wir nie. Aber eine innere tiefe Stimme mit merkwürdigem Dialekt sagt dann immer: »Et hätt noch immer jot jejange.« Und so ist es dann auch. Gut, es ist nie zu wenig, aber auch nie richtig zu viel. Und da man ja sagt, dass Traumata auch vererbt werden können, ist mein Zögern wahrscheinlich von meiner Großmutter geerbt. Die nämlich dachte »in der schlechten Zeit« immer: Das reicht doch nicht! Davon werden wir nie satt! Und ich hab das jetzt halt angepasst an unsere Überflussgesellschaft. Allerdings ist mir bislang kein Kölner Ast im Stammbaum bekannt, das muss andere Ursachen haben.
Küchentagebuch, Sonntag 11. Juli 2021
- Loin Ribs vom Duroc-Schwein (mit einer Marinade von Johannes Guggenberger)
- Cole Slaw (Originalrezept von KFC – Zumindest laut den Herren – und Damen? – vom Grillsportverein)
- Wurzelbrot
- Flan (leider der letzte Rest)
Gebacken: Allerhand. Rustikales Mischbrot (Plötzblog), 3 x Wurzelbrot