Die EU will ja die Welt retten. Das Klima, die Umweltverschmutzung, Foodwasting, alles, und zwar bald. Gerade wurden die Klimaziele bis 2030 verkündet: Reduzierung des CO2-Ausstoßes bis 2030 um 55%, das dabei vorgestellte Klimapaket hat deshalb den schönen Titel »Fit for 55«. Im September beginnen die Verhandlungen – es könnte sein – ich würde darauf wetten, dass es nicht funktioniert, aber warten wir es ab. Letztes Jahr im Mai gab es schon die Strategie »Vom Hof auf den Tisch – Aufbau eines gesunden und vollständig nachhaltigen Lebensmittelsystems«, u.a. mit dem Ziel bis 2030 25% des Ackerlandes ökologisch zu bewirtschaften. Spötter behaupten, dass allein die Zertifizierung eines Betriebs, der sich jetzt entschließt, bis 2035 dauern wird. Das ist natürlich maßlos übertrieben, mehr als 4 Jahre dauert das eigentlich nie. Aber dennoch: 2019 wurden 8% der Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet. In den letzten Jahren lag die Zuwachsrate etwa bei 6%. Wenn nichts passiert, wird das schon arithmetisch nicht reichen. Und es wird nichts passieren, denn ein Betrieb, der umgestellt wird, generiert mindestens drei Jahre lang Kosten und reduzierte Ernteerträge. Er hat aber noch kein Ökosiegel, um den Preis anzupassen. Ich rechne nicht damit, dass Frau Klöckner daran etwas ändert und ich rechne deshalb auch nicht damit, dass das – ohnehin lächerlich geringe – Ziel erreicht werden wird. Die Agrarreform ist ja krachend gescheitert und der Agrar-Etat ist jetzt bis 2027 festgeschrieben. Ich glaube auch nicht, dass das Auswirkungen auf die Bundestagswahl im Herbst hat – unter anderem weil Frau Baerbock in einem Sachbuch Zitate nicht kennzeichnet!
Küchentagebuch, Sonntag 18. Juli 2021
- Gefüllte Zucchini mit Pinienkern-Salsa (Ottolenghi, Simple, S. 73, bei schoenertagnoch)
- Sellerie und Linsen mit Haselnüssen und Minze (Ottolenghi, GV, S. 216, bei fotoefornelli)
- Gebackene Kartoffeln – Wedges
- Vanilleeis mit Heidelbeeren