Als Student, oder kurz danach, unter ähnlich prekären Umständen, bin ich wochenlang um ein Rezept in essen&trinken herumgeschlichen: Boeuf à la ficelle (Rinderfilet am Faden, etwa so wie hier, aber mit Todo-Bildern). Dabei wird ein Rinderfilet, prinzipbedingt ein recht großes Stück, mit einem Bindfaden an einen Kochlöffel gebunden, der so auf einen Topf mit Rinderfond gelegt wird, dass das Fleisch, ohne den Topfboden zu berühren, vollständig im heißen Fond baumelt und so vor sich hin gart. Ich kann doch nicht ein sau-teures1) Rinderfilet kochen! Wenn das nicht schmeckt, wenn das etwa zäh wird und trocken, verzeih ich mir das nie! Wochenlang hab ich gezögert – und dann nicht bereut, es ausprobiert zu haben. Heute weiß ich, dass das nicht »kochen« heißt sondern »pochieren« und dass man das durchaus mit Gewinn machen kann. Jetzt schleich ich – nicht seit Wochen, aber immerhin seit Tagen – um den Blog von Arthurs Tochter rum. Ich kann doch nicht ein sau-teures1) Entrecôte mit einer asiatischen! Marinade! in einen Sous-vide-Beutel! legen! Wenn das totgewürzt wird, verzeih ich mir das nie! Also wenn Frau T. nicht gesagt hätte »Probier’s halt«, würde ich heute noch schleichen; und wenn es überhaupt funktioniert, dann sicher auch mit einem Filet (das sah beim Metzger nämlich eindeutig am besten aus).
1) kann man bei Rinderfilet sau-teuer sagen? Irgendwie passt das nicht.
Küchentagebuch, Samstag 24. Juli 2021
- Rinder
steakfilet in asiatischer, umamibombiger Steak-Marinade (bei Arthurs Tochter, unter Berücksichtigung aller Kommentare?) - Ofenkartoffeln (die sättigen, wenn alles schief geht)
- Zitronenbutter (liegt noch im Kühlschrank rum, könnte helfen, die Sojasauce zu übertünchen)
- In Olivenöl gebratene Zucchini (aus ichkoche.at, trotzdem warm und kalt köstlich)
- Vanilleeis mit Erdbeeren (was Süßes für den möglichen Frust)
Gebacken: Zucchinikuchen