Tofu, Korma, Fladenbrot

Wenn man bei Onleihe.de kochen in das Suchfeld eingibt, dann kommt löblicherweise Stevan Paul „kochen“ ziemlich weit oben. Aber das ist kein Buch zum Ausleihen und Durchblättern. Also weiter. Unter anderem heißen die Titel dann: Einfach kochen, Naturnah kochen, Stressfrei kochen, Glutenfrei kochen, Sehr schnell kochen (Unkomplizierte junge Küche), Kochen mit Gin (Und am Ende ergibt alles einen Gin), Voll fett kochen (sündiges Soulfood für alle Lebenslagen), Kochen mit Quorn™ (Hab ich da was verpasst?), Kochen mit zwei linken Händen (von Matze Knop), Kochen? Läuft! (mit Youtuber Mori), Schneller auf dem Teller (gut kochen in Rekordzeit), Ruck-zuck Küche (lecker kochen ohne Einkaufen), Bleib-zuhause-Wochenplan (für Eltern im Home Office) oder Das XXL-Kochbuch für den Thermomix – Supereasy, Kochst du auch nicht gerne? (Das ideale Kochbuch…) und, und und. Und dann: »Koch dich krass«. Während ich mir vorher immer wieder sagen musste, wie glücklich ich mich schätzen darf, dass ich vom Schicksal nicht zum Lektor in Kochbuchverlagen auserkoren wurde, plötzlich das. What the f…? Aber ich hätte nicht neugierig werden sollen. Es sind nämlich »Die 100 besten Rezepte zu meinem Online-Programm Mach Dich Krass – Einfach kochen, schnell abnehmen.« Okay, ich scheine nicht die Zielgruppe zu sein. »Mit diesen Rezepten kann sich jeder krass machen! Ohne Kalorienzählen, ohne hungern. An die Töpfe und bääämmm!« Okay, aber warum krass? Ach so, weil: »Krass könnte auch für kerngesund, resistent gegen Stress, ausdauernd, schlank und satt stehen.« Gibt es in solchen Verlagen überhaupt Lektoren? Egal: ich werde mich nie wieder über die Foodblog-Szene beschweren.

Küchentagebuch, Freitag 23. Juli 2021

Eindeutig ein Highlight in der Tofu-Welt