Tomate, Zucchini, Spaghetti

Frau Xuan Zhao ist, laut SZ von heute, Verhaltenspsychologin an der Stanford-University mit dem Schwerpunkt Lob und Komplimente. Und sie sagt: „Es dauert nur ein paar Sekunden und ist völlig kostenlos. Warum also nicht?“ Genau. Warum werden wir, die es doch verdient hätten, so selten gelobt? Leute, die Komplimente erhalten, finden das nämlich nur halb so peinlich wie die Komplimentgeber. Das kann ich nur unterstreichen. Komplimentgeber sollten ein wenig über ihren Schatten springen, wir Adressaten halten das schon aus. Ich zum Beispiel spiele nur deshalb so gerne Duolingo, weil niemand so gut loben kann wie die Eule. Und inzwischen spiele ich das auch in mehreren Sprachen, einfach um rauszufinden, wie sich ein Lob zum Beispiel auf Portugiesisch anhört (Mandou bem! Perfeito! Maravilha!) Aber auch die Standardsprachen bieten schon genug Vorlagen für das eigene Loben. Ein paar Bespiele: Toll! Klasse! Ich bin so stolz auf dich! Así se hace! Increíble! Impresionante! Unbelievable! Excellent – und das ist nur eine kleine Auswahl! Am liebsten ist mir übrigens Awesome, unter anderem weil ich bei meinem ersten USA-Aufenthalt in ein Sales-Meeting geraten bin und mir sicher war, dass entweder ich oder die Leute aus Texas kein Englisch sprechen. Und eine junge Frau aus Boston meinte dann zu mir ich sei „awesome“ – ich weiß nicht mehr, in welchem Zusammenhang. Nur leider war das einzig ähnliche Wort, das ich kannte, „awful“ – und reagierte entsprechend abweisend. Aber in aller Regel: Loben kommt gut an – und kostet nichts. Wissenschaftlich erwiesen.

Küchentagebuch, Mittwoch 15. September 2021

  • Spaghettini mit gebratenen Zucchini-Streifen und roher Tomaten-Sauce (von stuttgartcooking)
  • Grüner Salat
So gesehen eigentlich schade, dass der Sommer jetzt vorbei ist

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