Als ich erfahren habe, dass die Personalisierte Medizin die Zukunft sein soll, war ich ein wenig verblüfft. Ich dachte nämlich, das sei schon lange so. Ein Kundiger schaut mir in die Augen und fühlt meinen Stuhl, schreibt Hieroglyphen auf einen weißen Zettel und ein grauhaariges gebeugtes Männchen in der Apotheke schüttet Pülverchen und verschiedenen Wässerchen zusammen, verrührt die nach Maßgabe des Kundigen und meinen Bedürfnissen – und ich bin geheilt. Aber das war wohl vorgestern, Personalisierung ist morgen. Übrigens offensichtlich auch in der Wahlwerbung. Unser Bundestagsabgeordneter, der Herr Klingbeil, wirbt sei einiger Zeit mit dem Spruch »Damit unsere Heimat stark bleibt«. Puh, dachte ich immer, unsere Heimat, wer ist das? Heute sah ich das Plakat zum ersten Mal mit dem Spruch »Damit unsere Stadt stark bleibt«. Wenn er es jetzt in den nächsten zwei Wochen noch an unsere Straßenkreuzung schafft und verspricht: »Damit unser Viertel stark bleibt«, dann wähl ich ihn vielleicht doch.
Küchentagebuch, Samstag 18. September 2021
- Kartoffelsalat mit Linsen und grünen Bohnen (und Radieschen und Sellerie und, eine Kreation von ellerepublic.de)
- Ein kleines Rumpsteak (es wär auch noch Tofu da, aber das Steak hat gewonnen)
- Mascarpone-Creme (ist am nächsten Tag tatsächlich noch besser)
1 Gedanke zu „Kartoffeln, Linsen, grüne Bohnen“