Ein Bekannter, der im Internet auf diesen Blog gestoßen ist (was Menschen nicht alles in ihrer Freizeit treiben!) hat mich gelobt. Jetzt bin ich auf keinen Fall unempfindlich gegenüber Lob, nur her damit! Aber dieses Lob ging sinngemäß in die Richtung: Du bist auf dem richtigen Weg, wenig Fleisch, das ist gut für die Tiere, für die Natur und für deine Gesundheit. Mach weiter so! – Das muss ich zurechtrücken, so ist das nämlich nicht. Wenn ich mir das so anschaue, dann ist es schon richtig, dass das Küchentagebuch recht Gemüse-lastig ist. Aber das hat den einfachen Grund, dass mir u.a. Herr Ottolenghi eine Welt eröffnet hat, in der es um Geschmack geht, um überraschende Kombinationen von Gewürzen und Lebensmitteln und um mir unbekannte Zubereitungsarten, und es ist einfach leichter, mit mich Gemüse zu überraschen als mit einem Steak (obwohl auch das geht). Aber dass Fleisch-böse/Pflanze-gut und all der Quatsch viel zu kurz gegriffen ist, sieht sieht man zum Beispiel daran, dass die spanische Lagune Mar Menor, die gerade abkackt, von Gemüsebauern vergiftet wurde. Dass wegen dem Avocado-Hype von Großstadt-Hipstern ganze Regionen abgeforstet wurden und das letzte bisschen Wasser der Gegend für die Plantagen vergeudet wurde, damit man seine Avocado bei Aldi für einsfuffzig kaufen kann. Ich hab leider keine Lösung für das Problem der Massentierhaltung, außer vielleicht den zynischen Tipp, beim „Bauern um die Ecke“ einzukaufen. Wenn aber jemand denkt, dass das bei der Massen-Pflanzen-Haltung anders wird, der irrt gewaltig. Wollte ich nur mal klarstellen.
Küchentagebuch, Samstag 4. September 2021
- Bihari-Masala mit grünen Bohnen (ankegroener) – jede Bohne einzeln gestreichelt und großgezogen, angebunden zwar, aber irgendwie auch freilaufend
- Reis