Jetzt, wo das Wetter sich nicht entscheiden kann, ob es Spätsommerwetter sein will oder Frühwinterwetter, kann man sich einfach mal hinsetzen und von der Orangensaison träumen. Schaden kann das auf jeden Fall nicht, auch wenn es schon noch ein paar Tage dauern wird. Fangen wir mal mit der Pomeranze an, einer Bitterorange, die in Italien wächst und (wahrscheinlich schon immer) gewachsen ist. Dort heißt sie natürlich nicht Pomeranze, sondern pomarancia, was vorne aus dem Apfel pomo und hinten aus der Orange arancia besteht, wobei letztere – sowohl Name als auch die bittere Frucht – aus dem Persischen (nāräng) nach Sizilien importiert wurden, in Nordeuropa aber war das kein Renner. Erst als die Portugiesen aus China zurückkamen und die süße Orange mitbrachten, änderte sich das. Diese Frucht war um einiges beliebter. Und deshalb hatte sie auch gleich zwei Namen: Die Italiener benutzten natürlich ihren bitteren Namen und so kam über Italien, Spanien und Frankreich die Orange nach Süd-Deutschland, erst als Farbe, dann auch als Frucht. Wir hier in Norddeutschland bekamen die Apfelsine (den Apel Sina oder Apfel aus China) direkt über Amsterdam aus Portugal und essen deshalb auch heute noch mit Vorliebe Apfelsinen, zur Not aber natürlich auch Orangen, nur die Pomeranzen mochten wir eigentlich noch nie.
Küchentagebuch, Mittwoch 6. Oktober 2021
- Blumenkohl – gebraten (von fingerleckendgut)
- Kartoffel-, Sellerie-, Pastinaken-Püree
- Vegane Soße (von magentratzerl.de)