Ende April 2022

Wahrscheinlich habe ich es ja schon mal erwähnt, dass ich gerne mit Duolingo Sprachen lerne, hauptsächlich weil man da ständig und abwechslungsreich gelobt wird, was im normalen Leben viel zu selten vorkommt. Seit einiger Zeit lerne ich jetzt auch Sprachen mit Portugiesisch als Muttersprache. Und auch da sind die Belobigungen abwechslungsreich und auch ohne große Portugiesisch-Kenntnisse leicht zu verstehen: Boa! Certo! Fez bonito! Muito bem! Isso mesmo! Maravilha! Incrível! Excelente! Aber auch: Na mosca! Was so viel heißt wie: In der Fliege, auf der Fliege. Gut, was interessiert mich die Bedeutung, wenn ich weiß, dass es ein Lob ist? Aber dann war ich seit langer Zeit mal wieder auf einer öffentlichen (Männer-)Toilette und dort sah ich im Urinal: eine aufgemalte schwarze Fliege, weil wohl der durchschnittliche Mann sofort versucht, dort hin zu zielen und damit den Klo-Damen eine Menge Arbeit erspart. (Ersparen sollte, muss man sagen, wenn man sich dort umschaut). Und mir war schlagartig klar, was Na mosca! bedeutet: Volltreffer! Mitten auf die Fliege! Toll gemacht! Seither schaudere ich immer eine wenig, wenn ich gelobt werde, nicht nur auf portugiesisch. Hoffentlich geht das wieder weg.

Aber zurück zu meinem Plan. Ich hatte mir ja vorgenommen, ordentlich Buch zu führen, um meine schwindenden Gedächtnisleistungen auszugleichen und dann statt dem Küchentagebuch ein Küchenmonatsbuch zu verfassen. Und ich habe mich auch am 1. April (kein Scherz) hingesetzt und eine Tabelle entworfen. Eine Tabelle mit drei Spalten: Wann, Was, Wie. Und auch gleich gefüllt mit Kefta-Tajine, was es am 1. April zu essen gab. Und auch am zweiten April und am dritten April habe ich es brav und sofort abends eingetragen: Wann, Was, Wie? Irgendwas muss dann aber am 4. April passiert sein, oder am fünften. Auf jeden Fall endet da abrupt die Tabelle:

Fr 01Kefta-Tajine wie vom Souk (lecker.de), Fladenbrot2
Sa 02Maultaschen mit Kartoffel-Gurken-Salat (Schuhbeck)2
So 03Rumpsteak, Kräuterbutter, Ofenkartoffeln, Grüne Bohnen mit Pimentón de la Vera (im Netz nur noch auf Englisch), Geröstete Auberginen mit Sardellen und Oregano (Ottolenghi)2
Mo 04

Wenigstens kann ich dafür auch noch die Bilder nachreichen:

Ansonsten muss ich mich wohl damit begnügen, das zu dokumentieren, was mir noch einfällt, die Highlights sozusagen. Aber sozusagen ist hier sozusagen falsch. Higlights wären zum Beispiel auch Linsen mit Spätzle gewesen, die traditionelle Lammkeule mit Roquefort, oder alles, was bei der 10-tägigen häuslichen Isolation alles auf dem Teller landete: das Gefühl der Zufriedenheit beim Anblick der Sachen, die man dann doch aus der Tiefkühltruhe und dem Vorrat basteln kann. Also nicht Highlights, sondern Rezepte, die ich neu ausprobiert oder schon lange nicht mehr gemacht habe: Da war der Backofensalat aus Möhre, Fenchel und roten Zwiebeln (Chili-und-ciabatta.de) und die Asia-Pasta mit Schweinehack und würziger Erdnusssauce (ebda.), die beide wieder sehr gut geschmeckt haben.

Und in der Rubrik Neu-ausprobiert sind – soweit ich das noch weiß – drei Einträge: Einmal Linsenpfannkuchen mit Fenchel-Orangen-Salat und Burrata (SZ-Magazin), Im Ofen geschmorte Sellerie mit krosser Asiatischer Barbecue-Kruste, Reis und Gemüse (Herr Grün) und Türkische Karotten mit Linsen und Kräutern (Küchenlatein)

Vielleicht stell ich mal um auf wöchentlich?

3 Gedanken zu „Ende April 2022“

  1. Ja nich verkehrt die Idee mit wöchentlich 🙂
    “Dein” Brot war übrigens verarbeitungstechnisch eine mittlere Katastrophe (war auch nach 24h noch eher Streuselkuchen denn Brotteig), aber
    geschmeckt hats gut 😛

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    • Komisch, das ist mir noch passiert; ich freue mich immer, wie der Teig seinen Aggregatzustand ändert – wegen kleinen Tierchen, bisschen Wärme und Geduld; ich könnt das nicht

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