Três outras vezes este ano, dec.3

So, ich muss mich jetzt mal persönlich an mein fünf Leser wenden. Nächste Woche – also wenn ihr das lest, diese Woche – ist ja Weihnachten. Und anstatt heuchlerisch „ein friedliches Fest“ oder „besinnliche Feiertage“ zu wünschen, oder – zu spät – einen Atzvenz-Kalender zu installieren, hinter dessen Türchen sich enttäuschende Überraschungen verbergen, habe ich ein echtes Geschenk für euch: der Blog fängt an, mich – und dann ja wohl auch euch – tödlich zu langweilen, und macht eine Pause. Immer dieselben Gerichte, immer dieselben Links, immer dieselben Texte, und das eigentliche Ziel (eine private Dokumentation der Küchenaktivitäten) auch grandios verfehlt! Das muss doch auch anders gehen. Keine Ahnung was, keine Ahnung wie und keine Ahnung wann – wenn irgendwer eine Idee hat, bitte melden – aber einfach aufgeben, weil Blogs völlig out sind, kommt nicht in Frage! Da ich jetzt in den Post-Überschriften eine Art Countdown gestartet habe, muss ich wohl noch zwei Posts raushauen. Wenn ich wüsste, wie das geht, würde ich die Schrift jedes Mal ein wenig heller machen – so eine Art Fade out .

Wir hatten noch einen angebrochenen Beutel Sauerkraut und eine halbe Dose Kidneybohnen im Kühlschrank. Ich sagte Ach, da gibt’s bestimmt Rezepte, ich googel mal. Ich hatte natürlich mit Chefkoch.de gerechnet (dort gibt es keine Zutaten-Kombination, die nicht irgendjemand in Topf oder Pfanne geworfen hat). Und es gab nicht ein Rezept, sondern erstaunlich viele. Ich wundere mich darüber nicht mehr, nachdem ich- na segunda feira – das Rezept Kidneybohnen mit Sauerkraut auf deinetraumkueche.de ausgesucht habe. Durchaus essbar. Terça-feira como sempre peixe: Fischpflanzerl*) mit Kartoffelpüree und Meerrettichsauce (alles ohne zu beißen; auf Portugiesisch heißt der Zahnarzt auch: o dentista).

Na quarta-feira, also am Mittwoch (ich weiß nicht, wie die Portugiesen das machen – ich muss es immer an den Fingern abzählen), war viel Arbeit. Aber was will man machen, die Familie will essen, also warm eingepackt in den Garten zum tief vereisten Grünkohl und Tim Mälzers Grünkohl-Pasta*) zubereitet, die schnell zu machen ist, köstlich schmeckt und keine Zutaten enthält, die nicht im Haus gewesen wären – außer dem Grünkohl halt, der war im lebens-feindlichen Garten. Fui à dentista novamente na quinta-feira, also vorsichtshalber noch einmal möglichst wenig beißen und wenig Lust und/oder Gelegenheit einkaufen zu gehen. Die beste Schnittmenge aus Vorrat und Nachkochliste waren die Grünkohl-Crespelle der Turbohausfrau.

Wenn die Bamberger Hörnchen im Keller den Anschein machen, austreiben zu wollen, dann muss man sich was überlegen. Selbiges gilt für eine Kohlrabi-Knolle, die der Verschrumpelung entgegendämmert. Fui novamente à dentista na sexta-feira, mas nada sério. Also geht auch ein bisschen was zu beißen: Linsensalat mit Ofenkartoffeln (bei ellerepublic) und Kohlrabi-Pommes (kochtrotz). No sábado tivemos uma refeição rápida, aber natürlich kein Fast Food. Da ich vor kurzem die doppelte Portion Sauce gekocht habe, ging diesmal der Jollof-Reis *) recht schnell; diesmal mit ein paar Bratwürstchen und Salat. Ich bin bekennender Confit- und Rillette-Fan, komme aber hier im Norden nur selten dazu dieser Passion zu frönen (ein Metzger mit sehr gutem Rillette hat bereits vor Corona geschlossen). Ente, Gans, Kaninchen, Lamm – alles hab ich schon probiert, aber auf Schwein wär ich nicht gekommen. Wie gut, dass Aurélie Bastian (franzoesischkochen.de) vor ein paar Tagen ein Confit de Porc präsentierte (und versprochen hat, daraus auch ein Rillette zu zaubern), konnte ich natürlich nicht umhin, am Freitag ein Schweinefilet samt Schweineschmalz zu kaufen und no domingo war es dann soweit: Schweinefilet Confit mit Pilzen, gebratenen Vitelotte und Rotkohl.

*) Die Gerichte ohne Link gab’s schon etwa hundertmal auf dem Blog; die müssten zu finden sein.