Meta-Blog

Die Ente, die guteente, hat ja vor kurzem im Bloggersee geplätschert und ein paar Wellen aufgekräuselt, die hoffentlich wieder abgeebbt sind. Anlass genug, mal in sich zu gehen:

Mir ist völlig egal, ob das wer liest. Mehr noch, ich weiß, dass das keiner liest. Wie denn? Bei ca. 400+ Foodblogs allein in Österreich und der Schweiz (vielleicht einschließlich Bayern) hat doch keiner Zeit und Lust noch was zu lesen. Ist mir aber egal. Womit ich allerdings schon ein Problem hätte, wäre, wenn eine(r) –  auf welchem Wege auch immer – hier vorbeistolpert und nicht sofort den RSS-Feed -Button drückt! Die einzige Erklärung, die ich – vielleicht – gelten lassen würde, ist, dass derjenige oder diejenige von der Qualität und der Brillanz der Posts so geblendet war, dass er den Button nicht gefunden hat und im Moment gerade in allen Social Networks und Foren unterwegs ist, um einen Experten zu finden, der diesen lebensbedrohlichen Missstand behebt. Ja, das könnte ich vielleicht verstehen.

Trotzdem: Ich blogge, weil ich berühmt werden will! Und zwar sofort. Man hat ja als Mensch nicht allzu viele Gelegenheiten den Sprung zu schaffen, zumal wenn man aus einer Generation stammt, an der DSDS und Nachmittags-Talks surrogatfrei vorbeigegangen sind.

Da wäre einmal die Chance als Kind den Mozart zu machen oder sonst was wunderkindiges. Verpasst.

Und dann gibt es die Möglichkeit für einen jungen Mann eine Millionärswitwe zu heiraten. Versäumt.

Der reifere Herr kann schließlich im Beruf reüssieren; im Herbst meiner Karriere muss ich allerdings konstatieren: fehlgeschlagen.

Und schließlich bin ich an posthumen Würdigungen und Auszeichnungen schlicht und ergreifend gar nicht interessiert. Aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen.

Also muss es hier klappen. Und wenn ich mich selbst um die Welt schicken muss oder zum Deppen machen – na und? Merkt doch später keiner, wenn bei YouTube der Besucherzähler überläuft. Fünf Millionen Klicks in 2 Sekunden und alle sehen wie ich den Hampelmann mache. Ich! Es muss einfach klappen, und es wird! Ich muss nur noch lernen, an Blog-Events teilzunehmen, einen Award zu erfinden und jeden Tag zwanzigmal „Lecker!“ in die Kommentarformulare zu hämmern, dann wird das schon.

Und bis dahin mach ich halt mein Küchentagebuch, das ausgerechnet heute allerdings deprimierend unspektakulär ist:

  • Gefüllte Kürbis- und Zucchini-Blüten
  • Schmetterlingsnudeln mit „Ragout fin“ von gestern
  • Nochmals: Roberts Wunder-Zwetschgen-Tarte

Und warum?

  • Hab ich schnell noch reingemogelt, zum Aufpeppen. Ich glaube, ich habe hier schon davon geschwärmt. Und: wo keine Blüte (mehr), da auch kein Zucchino. Gut.
  • Die Menge war einfach zu groß für drei kleine Pastetchen. Hätt ich eigentlich wissen können.
  • Niederlagen, zumal wenn sie keine Knockouts sind, wecken einen sonst völlig unbekannten Ehrgeiz in mir. Und 9 Zwetschgen sind mindestens noch auf einem der 6 Bäume.

Fazit

  • Da habe ich mich doch tatsächlich dabei erwischt, dass ich für den Garten eine „Einkaufszettel“ geschrieben habe, damit ja nichts schief geht. Ging auch nicht.
  • Aufgewärmte Bechamel gehört offensichtlich nicht unbedingt zu den empfehlenswerten Dingen. Kann man machen, sollte man aber nicht.
  • Vielleicht sollen der Strudelteig und ich keine Freunde werden, vielleicht ist auch mein Backofen böse mit mir: auch der zweite Versuch war, nun ja, sehr hellbraun, aber die Zwetschen sehr schmackhaft. Ich hab noch Teig und jede Menge Zwetschgen, aber dass ich die Energie für einen dritten Versuch aufbringe, ist eher unwahrscheinlich.

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