Das bessere ist des guten Feind? Tja, aber es gibt halt auch Rezepte, die wahrscheinlich mehr als hundert Jahre alt sind, und doch nicht verbessert werden können und müssen. Ich hatte mich gerade entschieden, bei diesem Sommereinbruch »Pappa al pomodoro« zu machen – es ist ja keine Kunst, alle Zutaten im Haus zu haben*) und halbwegs geschmackvolle frische Tomaten gibt’s auch schon ein paar – da fiel mir ein, dass Herr Ottolenghi irgendwo in seinem Buch behauptet, es besser zu können. Hä? Nun, er braucht dazu frische Curryblätter und verschiedene Chilischoten und schwarzen Senfsamen, die in Olivenöl frittiert und als knuspriges Topping drüber gestreut werden, und natürlich Brot, Tomaten und Basilikum. Und – ja richtig, er kommt mit ungefähr 10 Minuten Kochzeit aus und meint, keine Brühe zu brauchen! Mit Curryblättern, die allerdings auch optional sind, kann ich nicht dienen, da der einzige Asia-Markt im Umkreis von 500 km die Corona-Krise hat, aber ich lass mir ja nicht nachsagen, ich sei zu alt für Neuerungen. Das Schwierigste an dem Gericht ist und bleibt der Tanz von Rita Pavone. Frau T. meint, ich müsse noch üben:
*) natürlich ist es doch ein bisschen schwer: Selbstgebackenes Brot hält länger frisch, schmeckt auch aufgetoastet gut und bleibt so seltener übrig. Aber mit ganz viel Disziplin schafft man auch diese Hürde (Schulter, klopf, klopf, klopf)