Ich weiß nicht, was mich gestern geritten hat. Ich saß im Garten mit dem Blick auf zwei riesige Salbei-Büsche in voller Pracht. Der Entschluss, heute Spaghetti mit Salbeibutter zu »kochen« und den Salat im Hochbeet zu ernten, brauchte nicht lange um zu reifen. So weit so gut. Insgesamt keine schlechte Idee. Allerdings hatte ich später wohl zu viel Zeit, gerade ein Tablet in der Hand und den Drang, vielleicht etwas »mehr als nur« Salbeibutter zu machen, obwohl das erfahrungsgemäß völlig unnötig ist. Jetzt bin ich total durcheinander. Was zum Beispiel bringt jemand dazu so viel Text und so viele Bilder um eine Salbeibutter herum zu platzieren, dass man vor lauer Scrollen das »Rezept« verpasst? Aber gut, ich muss nicht alles verstehen. Und das Angebot ist riesig: Ganz beliebt ist Pasta mit Kürbis, Salbei und Speck. Irgendwo gibt es bestimmt auch Kürbis, aber das fällt flach. Vielleicht Salbei, Feta und getrocknete Tomaten? Oder mit Parmaschinken? Was ich auch noch nie probiert hab, ist die Kombination von Salbei und Zitrone, oder mit Gorgonzola-Walnuss-Birne, oder Rehleber mit frischem Salbei (gibt es im Moment Wild?). Was sicher ginge, wäre» Pasta mit Spargel in Salbei-Sahne-Soße«, aber ich bin Spargel-Purist. Mit »Nudeln mit Salbei und Ricotta« könnte ich den Ricotta-Rest verwerten, oder lieber »Pasta Yoichiro mit Kirschtomaten, Mozzarella und Salbei« (Cross over)? Und am Tegernsee gäb’s »Frische Pasta mit karamellisierten Aprikosen und Salbei«! Oder mit Pfifferlingen? Ich hab noch nie Pfifferlinge und Salbei und schon gar nicht mit Nudeln. Irgendwann werde ich mich sicher entscheiden, aber heute nicht. Heute nenne ich es einfach »Pasta con Burro e Salvia«, das hört sich toll an.
Küchentagebuch, Montag 21. Juni 2021
- Zucchiniblüten gefüllt (im Backofen, kraut&rüben)
- Spaghetti mit Salbeibutter
- Gemischter Salat