Ich bin kein Franke, sonst hätte meine Mutter mir gezeigt, wie man Saure Zipfel macht und ich wüsste auch, wo der Unterschied zwischen Sauren und Blauen Zipfeln ist. Und auch als Nicht-Franke hätte ich Glück haben können, und zum Beispiel bei Alexander Hermann vorbeischauen können, der zumindest fränkisch redet. Aber ich Pechvogel hab irgendwann ein Buch von Alfons Schuhbeck gelesen (ich glaube, es war Deutschland, das Kochbuch, vielleicht auch Bayern, das Kochbuch – beide gibt es in der Onleihe) und seither mache ich Saure Zipfel nach seinem Rezept. Dabei weiß jeder im Internet, dass es soo ja gar nicht geht – er hat wohl in irgend einer Sendung gebrühte Würstchen kleingeschnippelt und in einer ominösen Brühe kurz erwärmt – das war zu viel für die Gemeinde. So ist mein Rezept zwar nicht, aber ähnlich ist es schon, und ob es vor einem Franken standhalten könnte – wer weiß. Inzwischen ist es mir aber auch egal: Ich wohne in der Lüneburger Heide, wo man sowas ohnehin nicht isst, und da ich mich momentan von Brezen ernähren muss, kommt mir das gerade recht,
Küchentagebuch, Freitag 12. November 2021
- Saure Zipfel (mit Würstchen aus der Heide, nach einem Rezept von einem Oberbayern, in Hühnerbrühe gegart – man möge mir verzeihen)
- Brezeln (teilweise nochmal vegan, weil ich vergessen hatte, zu vergleichen)
- Augustiner Edelstoff (ja, gibt es auch in der Heide) [ja, das ist Werbung, aber leider keine bezahlte]