KW 19-22

Am Montag (wie komm ich nur drum rum, immer, jede Woche wieder, mit „am Montag“ anfangen zu müssen?), am Montag also werden traditionellerweise Gemüsereste aufgebraucht, die irgendein Depp am Samstag auf dem Markt gekauft hat, weil – ja warum eigentlich? An diesem Montag waren das ein kleiner Blumenkohl und ein Bund Mairübchen, die es mit Bulgur gab. Sehr gut! Man müsste am Samstag viel mehr Gemüse kaufen! Und am Dienstag war dann tatsächlich wenigstens die Hühnerfrau wieder auf dem Markt. Die richtige Gelegenheit, etwas aus dem in letzter Zeit sehr schwächelnden Feedreader zu kochen. Die Turbohausfrau schwärmt – nicht zu Unrecht – von ihrem Ginger Chicken. Ein Hühnchen mit pürierten Schalotten und – gefühlt – einem Kilo Ingwer. Wie soll man das nicht nachkochen wollen?

Am Mittwoch ist Markt im Nachbarort. Eigentlich wollte ich ein paar Pflänzchen dieser sensationellen gelben Tomaten kaufen. Gibbs leider – noch – nicht, dann halt Spargel. Schließlich hab ich meiner Gattin versprochen, bis auf weiteres einmal pro Woche Spargel, Kartoffel und Katenschinken zu machen. Und was man verspricht … Fotografiert habe ich das offensichtlich nicht – oder wieder gelöscht, oder nicht mehr gefunden, oder – aber es sah genauso aus wie letzte Woche, ich schwör. Der Spargel war nur etwas dünner, dafür war die Spargelfrau, nein – nicht dicker, sondern erheblich hübscher. Und am Donnerstag waren dann die Reste von der Hühnerbrust dran: Schuhbecks Kräuterbackhendl mit Kartoffel-Radieschen-Salat. Soweit ich mich erinnere war das Rezept auch vor Urzeiten mal hier auf dem Blog – Moment ich schau mal nach: Anderes Fenster…Suchen…Augenblick noch…Kräuterback…ja da! Weil das Hendl nur noch eine recht kleine Portion war, gab’s reichlich Kartoffelsalat und zusätzlich noch angereicherten Kopfsalat. Außerdem hatte ich mir vorgenommen, endlich mal meine Machtposition als Mann und als Ernährer einzufordern und mir eine größeren Anteil zu sichern. Aber es hat dann doch gereicht und wir haben gerecht geteilt, Friedensverhandlungen unnötig.

Am Freitag war dann die letzte Gelegenheit, den am Mittwoch gekauften Kohlrabi vor dem nächsten Markt am Samstag aufzubrauchen. Entschieden habe ich mich für Roberts Strudelmuffins mit Kohlrabi und Petersilienpesto mit dem Rest Kopfsalat. Und von Kohlrabi und Salat ist es nicht weit zum Kohlrabisalat in sauer-scharfer Sauce, den man bei magentratzerl.de findet. Am Samstag hat sich Frau T. „diese bunten Pommes“ gewünscht, und ich mir ein ordentliches Stück Fleisch. Deshalb habe ich Astrids asiatisch gewürztes Steak nochmal gemacht (wieder mit Filet) und die gewünschten Pommes aus Kartoffeln, Pastinaken, Kohlrabi, Karotten und Zucchini. Und als wär das nicht genug, gab es noch Kräuterbutter und Gerösteter grüner Spargel mit Zitrone und Olivenöl (foolforfood.de). Und am Sonntag: Pasta Primavera. Typisch italienisch, sollte man denken. Ich aber habe das Rezept aus einer spanischen Zeitung (El País), die behauptet, dass das Rezept in Kanada entwickelt worden sei, dich dann nach New York (ins Le Cirque) verirrt habe und kurze Zeit später in der New York Times aufgetaucht und „zum Gesprächsstoff in der ganzen Welt“ geworden sei. Da Astrid damals noch nicht die NYT leergekocht hat, ist das spurlos an mir vorbeigegangen – oder ich habe es längst wieder vergessen, schließlich war das irgendwann in den Siebzigern. Nichts besonderes eigentlich, Pasta mit Gemüse halt. Da aber (in der spanischen Version) Zucchini und Spargel in der Mikrowelle vorgegart werden, wollte ich das mal ausprobieren. Und Primavera wär ja wohl jetzt gerade.

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