Die spanische (und die portugiesische) Sprache haben meines Wissens – zumindest in unserem Sprachraum – eine Besonderheit. Es gibt mit ser (soy, eres, es, somos, sois, son) und estar (estoy, estás, está, estamos, estáis, están) zwei Übersetzungen für das Verb sein. Natürlich ist es sehr viel komplizierter, aber die gängige Erklärung für Anfänger ist: Ser nimmt man für alles, was immer so ist, estar für vorübergehende Eigenschaften. Und damit fangen die Schwierigkeiten auch schon an: Cuánto es? Son 120 euros. Was kostet es? 120 Euro. Hmmh, bei einer Inflationsrate von 8 oder 9 Prozent, wie lange bleibt dieser Preis gleich? Seid ihr mal langsam an einer Tankstelle vorbeigefahren und habt der Anzeigetafel beim Klappern zugesehen? Kann man da von immer reden? Oder, wenn wir schon dabei sind: ich bin arm – soy pobre. Wirklich? Einmal arm, immer arm? Und was ist mit dem Tellerwäscher? Gut, das nehm ich zurück – vielleicht ist das einfach nur ehrlich. Und: er ist reich – es rico. Einmal reich, immer reich? Da sind sich die Spanier allerdings, wahrscheinlich berechtigterweise, ganz sicher. So sicher, dass sie für die andere Möglichkeit – está rico – gleich eine ganz andere Bedeutung erfunden haben; das heißt nämlich: es schmeckt gut! Genauso ehrlich, wenn auch bei einem katholischen Land etwas verwunderlich, ist die Verwendung von estar beim Familienstand: estoy casado – ich bin (im Moment gerade) verheiratet. Was sagt da der Papst dazu? Gut nur, dass die südamerikanischen Länder das nicht übernommen haben: soy casado – einmal verheiratet, immer verheiratet, wenn auch vielleicht nicht immer mit derselben Person. Und das gilt erst recht bei einem anderen Wechsel des Familienstandes: Soy viudo – ich bin verwitwet. Dem ist auch im europäischen Sprachraum eine gewisse Endgültigkeit offenbar nicht abzusprechen. Fazit: auch wenn man zunächst denken mag, eine solche Unterscheidung könne nützlich sein, tun die anderen Sprachen gut daran, es sein zu lassen. Die wenigen Vorteile rechtfertigen nicht den Umstand, dass Millionen Spanisch-Lernende sich mit so einem Mist auseinandersetzen müssen!
Montag Spareribs (und zwar Ribs, nicht Baby-Ribs oder sonst was Verzärteltes, sondern Rippchen!) mit Coleslaw. Dienstag Blumenkohl Pasta in pikanter Erdnussbuttersauce (emmikochteinfach).
Mittwoch Panierte Schnitzel mit Ofenkartoffeln, selbstgemachten Ketchup, Ofenblumenkohl mit Superspice (Anke Gröner), Blattspinat mit Tomaten und Mairübchen. Donnerstag Kräuterpfannkuchen mit Lachs und Sahne-Meerrettich (Herr Grün), Ravioli mit Ricotta-Zitrone-Füllung und Tomatensauce. Wenn ich mich recht erinnere, dann hat Herr Grass mal ein Buch mit de Titel „Beim Häuten der Zwiebel“ geschrieben, das ihm nicht gut bekommen ist. Wenn dieses Missbehagen etwas mit tränenden Augen zu tun hatte, dann hätte er besser „Beim Reiben des Meerrettich“ geschrieben.
Freitag Schweinefilet mit Scampi in Estragon-Sauce mit frischem Weißbrot. Samstag Spargel (mit Kartoffeln, Schinken und Sauce Bearnaise, wie sonst?). Sonntag Suppenfleisch mit Bouillongemüse und Meerrettichsauce (Kleiner Kuriositätenladen). Und schon ist wieder eine Woche rum.
Das mit dem ser und estar hat mich im Spanisch-Kurs auch wahnsinnig gemacht 🙂