Ich hab da mal eine Frage. Seltene Erden heißen doch seltene Erden, weil es die überall und in so seltener Fülle gibt, dass sie niemals ausgehen, oder? Wenn ich jetzt also auf meine alten Tage eine Technologie erfinde, die auf seltenen Erden beruht, z.B. Elektro-Motoren oder Akkus oder ein anderes geiles Gadget, dann bin ich doch auf der sicheren Seite, oder? Dann gehöre ich doch zu den Guten, die den nächsten Generationen nicht nur abgeholzte Wälder, vermüllte Strände, verstrahlte Endlager und Ozeane voller Mikroplastik hinterlassen, sondern reine, gute, menschen-, tier- und umweltfreundliche Technologie aus erneuerbaren Rohstoffen, oder? Oder nicht? Jetzt sagt halt! Was mich nämlich ein kleines bisschen beunruhigt, ist das Wort „selten“. Ja, ich weiß schon: wenn Michael Jackson singt „I’m bad“, dann meint er auch nicht wirklich, dass er schlecht ist. Wörter verändern sich halt, ist schon klar. Aber ein wenig mulmig ist mir schon.
På mandag, som man siger i Danmark, fängt ja bekanntlich die Woche an. Diese Woche aber erst mal (bei uns) mit einem Feiertag, also ohne die Möglichkeit, noch schnell ein Fertiggericht zu kaufen. Dann halt eben aus den Vorräten ein Halb-Fertiggericht: wieder musste eine Dose den gemütlichen Platz im Tiefkühlschrank räumen: Tim Mälzers Rindfleischsugo mit Fusili und Feldsalat mit Kürbiskernen, Nüssen und Speck. In anderen Gegenden Deutschlands waren auch på tirsdag die Läden geschlossen und aus Solidarität hatte ich auch keine Lust einzukaufen. Dank Küchentagebuch wusste ich aber, was ich trotzdem kochen könnte: Nachgekocht: Risotto mit Kürbis, Amaretti, Balsamico und Gorgonzolasauce (bei lamiacucina).
Im Keller lagert noch ein Sack Gluten wegen meiner Seitan-Experimente. 25 g davon (also 50 g Seitan) braucht Maria Luisa Scolastra, um ihn zusammen mit Wirsing in Wirsing zu packen: på onsdag also Wirsing-Rouladen mit Seitan und karamellisierten Zwiebeln (SZ-Magazin) [die Zwiebeln sind bei ihr – nicht bei mir – natürlich aus Tropea, aber karamellisiert auch mit norddeutschen Zwiebeln Lækker, sehr lecker]. Ein bisschen großspurig ist es på torsdag ja schon, das Ultimative Winter-Couscous von Herrn Ottolenghi, aber halt schon auch zumindest ziemlich lecker (überall im Netz und natürlich auch hier).
På fredag gab es bayrische Brezen mit bayerischen Leberknödeln („frei“ nach Schuhbeck klingt im Moment ein bisschen komisch), weil beim Metzger ein Schild hing: Wir können auch bayrisch! Nein, aber ich! Und på lørdag gings mit Herrn Lafer (noch auf freiem Fuß) nach Österreich: Majoranfleisch mit Bandnudeln. Nirgends im Netz, aber Majoranfleisch scheint in Ö. recht beliebt, wobei ich nicht glaube, dass vier Österreicher von ein wenig Fleisch und 130g Nudeln satt werden. [In Lafers „Meine besten Rezepte“ mit Rinder-Geschnetzeltem und Zwiebelsauce; ich hatte 2 Gründe, das auszugraben: mein gepäppelter Majoran im Garten wurde kaum benutzt und wird wahrscheinlich nicht mehr allzu lange zur Verfügung stehen, und Herr Lafer badet die gekochten Nudeln in Sahne und Butter. Sahne und Butter – damit hat er mich]. Schließlich wurden på søndag die Reste in der Käseschublade sondiert und für Pasta mit Käsesauce genutzt, sozusagen pasta ai quattro formaggi – quatsch, Moment, ich muss schnell nachzählen: mindestens 6, also pasta con almeno sei formaggi (und mit Knoblauch, Chili und Walnuss; zusammen mit Feldsalat).
Couscous muss ich auch mal wieder machen 🙂