„Pimientos de Padrón, unos pican y otros no“ soll ein spanischer Reim heißen, an dem mich immer gestört hat, dass er sich nicht reimt. Aber auf Galizisch wird ein Schuh draus: „os pimentos de Padrón, uns pican e outros non!“. Oder gleich auf Englisch: „some are hot, some are not“.
Man sagt, dass es die Pimientos in Padrón in Galicien einst nur in den Monaten Mai bis August gab. Und je länger die Sonne drauf schien, umso größer war die Chance, dass sich Capsaicin ausbilden konnte, das vorher mühsam weggezüchtet wurde. Heute gibt es die das ganze Jahr über und es kommt kaum vor, dass „unos pican“. (Es sei denn, man kauft sie in Lüneburg auf dem Wochenmarkt an dem Stand, an dem „aus eigenem Anbau“ dran steht. In Lüneburg! Warum auch immer.)
Auf jeden Fall aber ist es guter Brauch, dass jeder, der einen auch nur ein bisschen scharfen Pimiento erwischt, jammert, klagt und sich aufführt, als würde er gleich in Flammen aufgehen. Das ist nämlich sehr lustig für die anderen Gäste am Tisch und sorgt für einen fröhlichen Abend. Und wenn man Menschen eine Freude bereiten kann, warum nicht?
Küchentagebuch, Samstag 20. Februar 2021
- Überbackene Sellerie-Scheiben (aus Schuhbecks Buch Deutschland)
- Pimientos de Padrón (oft als Tapa, hier als Beilage)
- Bratkartoffeln (roh, klein gewürfelt, in Entenfett gebraten)
Überbackene Selleriescheiben (A. Schuhbeck- 4 Personen)
125 g weiche Butter schaumig rühren; 1-2 TL Senf, je 1 EL gehackten Rosmarin und Petersilie, 1 TL geriebener Hartkäse, 1 geriebene Knoblauchzehe, 30 g Weißbrotbrösel vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Mi Backpapier zu einer Rolle mit etwa 3 cm Durchmesser formen und 1 Stunde kühl stellen.
Backofengrill vorheizen
4 große Scheiben Sellerie (ca. 1 ½ cm dick) 10 bis 15 Minuten in Salzwasser garen, auf Küchenpapier abtropfen lassen, und nebeneinander auf ein Backblech legen.
Die gekühlte Gratiniermasse in dünne Scheiben schneiden und jeweils mehrere Scheiben überlappend auf den Sellerie legen und auf mittlerer Schiene etwa 4 Minuten goldbraun überbacken.