Ich glaube, ich bin schon wieder recht spät dran. Das scheint sich zu einem Wesensmerkmal zu entwickeln. Was heißt entwickeln? Vielleicht war es ja schon immer da, dieses Auf-den -letzten-Drücker-hektisch-tätig- Werden? Müsste ich mich mal mit meinem Therapeuten drüber unterhalten.
Auf jeden Fall: Im Garten reifen die Zwetschgen vor sich hin und ich hab immer noch 5 Kilo tiefgefrorenes Gelumpe – offensichtlich für schlechte Zeiten dort deponiert. Nur: die schlechten Zeiten sind jetzt zu Ende, ein für allemal. Irgendwer in der Nachbarschaft meint zwar, das sei noch gar nicht sicher; da müssten noch Knospen wachsen und dann Blüten blühen und bis zu den Früchten sei auch dann noch ein weiter Weg. Und man könne schließlich nie sicher sein, ob nicht ein Kälteeinbruch um die Ecke wartet oder eine Dürre droht oder auch – im Gegenteil – ein Tiefdruckgebiet nicht weiterziehen will und viel zu viel Feuchtigkeit dalässt, was der Ernte erfahrungsgemäß eher abträglich sei …
Schwarzmaler, elendige! Macht euch mit eurem Pessimismus vom Acker! Ich fang schon mal an, Platz zu schaffen. Seit heute sind’s nur noch 4 Kilo.
Zwetschgenkuchen mit Nuss-Vanille-Streuseln
Für den Mürbeteig 300g Mehl und einen 1 gestr. TL Backpulver mischen, auf die Arbeitsfläche sieben eine Mulde eindrücken und dort 1 Ei hingeben. 200 g Butter in Flöckchen auf dem Rand verteilen und 175 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker darüber streuen. Schnell, von außen nach innen, zu einem Teig verkneten, der mindestens eine Stunde in Folie verpackt im Kühlschrank ruhen darf. Anschließend auf einer bemehlten Fläche zur Größe eines Backblechs ausrollen, auf das gefettet Blech legen, einen kleinen Rand hochziehen und mit 50g gemahlenen Nüssen bestreuen.
Für den Belag
1 kg Zwetschgen auftauen, abtropfen lassen und auf dem Teig verteilen. In einer Schüssel 250g Quark, 50 ml Milch, 50g Mehl, 3 Eier, 175g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker gut verrühren und über die Zwetschgen gießen.
Aus 125g Puderzucker, 250g Mehl, dem Mark einer Vanilleschote, 125 g Butter (in Flöckchen) und 100 g gehackten Nüssen (am besten mit den Händen) Streusel zubereiten und gleichmäßig über die Quarkmasse streuen.
Im vorgeheizten Ofen bei 180° 50-60 Minuten backen.
Noch ein Hinweis: Letzten Herbst habe ich versucht, mit diesem Kuchen die Bauarbeiter zu Höchstleistungen anzuspornen, damit ich endlich in Ruhe im Garten sitzen, Zeitung lesen und Kuchen löffeln könnte. Das ging schief. Nach der Kaffeepause hingen die Jungs nur noch selig lächelnd in ihren Stühlen. Entweder muss man dazu einen anderen Kuchen backen oder unbequemere Stühle bereitstellen.
Ich hab das Rezept mal geklaut und hoffe, dass mich nun keiner deiner Flüche bis in die 3. Generation treffen wird.
Bis ich allerdings wieder an Zwetschken komme, wird’s wohl noch eine Weile dauern.
Falls du wirklich keine Zwetschgen mehr in der Truhe hast, bist du ausser Gefahr – erfahrungsgemäß haben meine Flüche eine Halbwertszeit von etwa zwei Stunden.
Am 12. März reifen schon die nächsten Zwetscken? Hier blüht no gar nichts.
Empfehle Zwetschkenröster zu kochen und diesen mit Kaiserschmarren, Topfen- und/oder Grießschmarren zu verspeisen. 🙂
Es grüßt die blogfaule Ente
18.3. falsches datum. 😉