Rippchen, Brezel, Weißbier

Ich habe jetzt zwei oder drei Monate ohne Alkohol hinter mir. Der Grund ist eine merkwürdige Mischung aus Kopf- und Zahnschmerzen, die eventuell vielleicht durch den Genuss von Alkohol also sagen wir mal begünstigt worden sein könnten (ist das vorsichtig genug ausgedrückt?) Auf jeden Fall waren die Schmerzen so unangenehm, dass mir diese Auszeit ratsam schien. Und tatsächlich sind in dieser Zeit auch keine Schmerzen aufgetreten – aber das kann natürlich 1000 Gründe haben, das ist noch kein Beweis für gar nichts! Gestern Abend habe ich also testweise ein Glas Weißwein getrunken (ein Chenin Blanc aus Südafrika) und schlagartig war mir wieder klar, was mir gefehlt hat. Das Gläschen hatte (toi, toi, toi) keine Auswirkungen; ich habe dann aber vorsichtshalber trotzdem aufmerksam in der Wochenend-SZ den Test alkoholfreier Weißweine gelesen. Und jetzt mache ich mir Sorgen, die Schmerzen hätten vielleicht doch … Gut, der ehemalige Sommelier des Tantris ist sicher nicht leicht zu begeistern und vielleicht auch ein bisschen überheblich, aber – ein paar Zitate: “Bäh, das ist ekelhaft! ⋯ Das einzig Gute an lieblichem Wein ist, dass du irgendwann besoffen wirst, aber wenn du nicht mal das hast… das ist wie Hühnchenknochen ohne Fleisch.” Oder “Puh, der riecht wie ein billiger Puff. ⋯ Nach zwei Gläsern wird der anstrengend, wie ein Mund voller Parfum.” Oder “Ich würde ehrlich gesagt lieber Sprudel trinken. Da ist so was von nichts drin ⋯ so, als ob man auf grüner Traubenhaut kaut.” Aber es gibt natürlich auch einen Sieger: “Am Gaumen ist er schon eher traubensaftlastig. Aber man kann von alkoholfreien Weinen auch kein Geschmackserlebnis wie von normalen Weinen erwarten.” Bitte, Herr, lass diesen Kelch an mir vorübergehen! Heute Abend teste ich mal ein Weißbier.

Küchentagebuch, Sonntag 5. September 2021

  • Badisches Ripple (hier schon mal)
  • Brezen (Lutz Geissler, BB Nr. 4)
  • Radieschen, Tomaten, Gurke, Butter, süßer Senf
Der Metzger hat sich bemüht, dicke Rippchen zu schneiden, damit die Austrocknungsgefahr kleiner ist, guter Mann!

Gebacken: Zwetschgenkuchen (so wie hier)

Traurig, aber das und ein bisschen Zwetschgenröster war die ganze Jahresernte!

Schreibe einen Kommentar