Heute in der Süddeutschen (in der Job-Börse: „Beruf und Karriere“) konnte ich einen Blick in eine (mir) fremde Welt erhaschen. Das Portrait einer Münchner Werbeagentur, die sich auf „alternative Werbeformen“ spezialisiert hat. Allein die Namen der Berufe machen mich sprachlos; da gibt es
- den Seeding Specialist; Simone Neipp (27) „kümmert (sie) sich um das gezielte Platzieren von Werbebotschaften im Internet.“ Von <to seed>, aussäen.
- den Corporate Blogger; Nils Nisselman (30) betreut Unternehmensblogs und „hält die Kommunikation am Laufen“
- den Manager alternative PR; Daniela Mayer (35) mischt sich in Foren oder Blogs ein. „Ich setze also Themen, indem ich gezielt auf Blogs kommentiere, intensive persönliche Twitterkontakte unterhalte und werthaltige Diskussionen auf Foren anstoße.“
- den Channel Planner; Eva Maria Dröscher (27) sorgt dafür, dass Werbung dort geschaltet wird, wo sich die Zielgruppe aufhält. „Ich frage mich immer zuerst: Was regt zum Klicken auf eine Anzeige an?“
- den Word-of-Mouth-Manager; Anna Dahmen (28) sorgt dafür, dass die Mundpropaganda möglichst reibungslos funktioniert.
- den Social Media Manager; Sebastian Geißler (29) betreut Social-Media-Maßnahmen in Netzwerken, auf Fan-Seiten oder Blogs. Und zumindest er findet: „das macht Spaß!“
- und den Viral Marketing Manager; Ramona Leis (24) „versucht Menschen zu animieren, bestimmte Produkte oder Dienstleistungen weiterzuempfehlen. Dafür denkt sie sich witzige oder ansteckende Botschaften aus und platziert sie beispielsweise in sozialen Netzwerken.“
Wieviel Paranoia muss man haben, um diese Menschen als Bedrohung zu empfinden? Die Zeiten, als mir im TV die Werbeunterbrechungen als „Verbraucherinformation“ verkauft wurden, scheinen auf jeden Fall vorbei zu sein.