GBPF – Das Finale

Die Ente hat natürlich recht, wie konnte ich ungläubiger Thomas nur zweifeln: Johann Lafer, der mit der Startnummer 2 ins Rennen ging, ist auch nicht schwieriger nachzukochen als Eckhard Witzigmann. Gestern war mir einfach der Unterschied zwischen zwei Zeilen und einer Seite aufgefallen und zu eindeutig. Aber wenn man sich auf die Portweinfeigen beschränkt, um die es ja in diesem Challenge hauptsächlich geht, dann sieht das so aus:

Portweinfeigen (Johann Lafer, 6 Personen)

100 g Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze hellbraun karamellisieren und unter Rühren mit 200 ml rotem Portwein ablöschen. 1 Zimtstange, den Saft von je 2 Orangen und Zitronen, die Schale von je ½ Orange und Limette (unbehandelt) dazugeben und den Sud auf die Hälfte einkochen lassen.
1 bis 1 ½ EL Speisestärke mit wenig Wasser verrühren und den Sud damit binden.
6 Feigen (ich nehme an: große Feigen, ich nehm also 12 kleine) waschen, trocken tupfen, längs halbieren und in den Sud geben. Vom Herd nehmen und etwa 30 Minuten marinieren.

Sherrycreme mit Portweinfeigen (Lafer)

Und die Sherrycreme ist auch nicht richtig kompliziert, wenn ich auch – um mein Gesicht zu wahren – gerne eine oder  zwei Zeitangaben gelesen hätte: Was heißt „schaumig aufschlagen“? Wenn man Flüssigkeit und Eigelb mit dem Handmixer traktiert, dann schäumt das sofort. Aber ich glaube nicht, dass das gemeint ist, also habe ich brav etwa 5 Minuten gerührt, bis die eigentliche Masse schaumig wurde. So, jetzt hab ich auch ein wenig recht behalten.

Das vollständige Rezept gibt’s (die Ente hatte schon wieder recht!) im Internet; einmal beim SWR, wo die Feigen vorher über Nacht in weißem Portwein eingelegt werden, und einmal als PDF, wo zwar die Mengenangaben recht eigenwillig auf 4 Personen umgerechnet wurden, dafür erfährt man aber wenigstens, dass dieses Rezept in einer Küche von allmilmö entwickelt und auf Geschirr von Villeroy & Boch serviert wurde – auch gut zu wissen.

Siegerehrung

Die Familien-Jury war sich einig; The Winner is: Johann Lafer! Tusch! Mein Einwand, dass die Zutaten (für die Portwein-Feigen) doch die gleichen wären – ob Orangensaft oder Grand Marnier, ob Puderzucker oder Karamell, das sei doch egal – wurde einfach ignoriert. Und alle Rettungsversuche, wie etwa: bei Witzigmann seien die Aromen deutlicher zu unterscheiden, sein Rezept sei ursprünglicher, waren vergeblich. Also bleibt als Erklärung nur Lafers Zimtstange oder ganz simpel die Tatsache, dass die Sherrycreme auch nicht von schlechten Eltern war und hervorragend mit dem Feigenkomptt harmoniert hat. Diese Chance hat Herr Witzigmann gestern nicht erhalten, aber er wird es ja nicht erfahren, dass er nur Zweiter geworden ist.

Und der Vollständigkeit halber noch das Küchentagebuch:

  • Spaghetti mit Tomatensauce und Kopfsalat
  • Sherrycreme mit Portweinfeigen nach Johann Lafer

Und warum?

  • Die Tomatenpracht im Garten hat dem Dauerregen nicht standgehalten! Als Balsam für die angegriffene Gärtnerseele musste deshalb dringend eingedoster Ersatz her.
    Es gibt Stimmen, die behaupten, dass Gurken im Salat absolut nicht gingen – aber bevor die letzte Gurke von den Schnecken aufgefressen wird – sei’s drum!
  • Ich kann ja keinen hochoffiziellen Challenge veranstalten und das Ergebnis dann auf dem Kompost entsorgen! Und die Menge reicht für morgen auch noch.

 

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