Wunschzettel

Lieber guter Weihnachtsmann,
ich schreib so schön wie ich nur kann,
zeig doch auch du jetzt guten Willen
und tu meine Wünsche mir erfüllen.

Ich wünsche mir fürs nächste Jahr

  • dass mein Kartoffelhändler in den Wintermonaten nicht erfriert und auch nächstes Jahr jede Woche mit seinen Kartoffeln zu uns auf den Markt kommt. Vielleicht kannst du ihm ein paar warme Handschuhe zustecken und ganz, ganz vielen Leuten sagen, sie sollen ihre Kartoffeln bei ihm kaufen
  • dass mein Metzger nicht aufgibt, bloß weil er mittlerweile der einzige weit und breit ist. Und sag ihm, es ist nicht schlimm, wenn er wieder mal kein Kalbfleisch hat. Seine Bratwürste und seine Fenchelsalami machen alles wieder wett. Vielleicht kannst du in der Fleischtheke beim Edeka ein paar Bakterien ausstreuen – aber nur wenn keiner zu Schaden kommt!
  • Dass meine Eierfrau vom Dioxin verschont bleibt. Sie hat’s nicht verdient, wenn keiner mehr Eier isst. Das kann sie sich nicht leisten, sie verlangt eh nur 19 Cent für die großen. Und nimm ihr die Antibiotika weg, wenn ihre Hühner den Pfipfes haben – wenn du sie ertappst. Sie macht es glaube ich ohnehin nicht.
  • Dass ein paar junge Menschen eine Bäckerlehre machen. Weißt du, das ist nicht schön, was du uns da zumutest. Fang doch mal mit einem an und zeig ihm, was eine lange Teigführung ist und wie unvergleichlich gut so ein Brot schmecken kann, wenn man ihm Zeit lässt. Und gib ihm ein bisschen Grips, dass er trotzdem ab und zu mit seinen Freunden rumhängen kann.
  • Dass niemand dem Herrn Schuhbeck glaubt oder – falls du in Österreich wohnst – dem Herrn Mörwald. Das musst du dringend verhindern. Ich weiß, das ist nicht leicht, aber stell dir doch mal vor, was passiert, wenn du das nicht schaffst! Dann kannst du meine oberen Wünsche alle auch vergessen. Bitte, versuch es!

Lieber Herr Weihnachtsmann, falls du jetzt ein bisschen angefressen bist, weil ich mir keinen Frieden wünsche auf der Welt, glaub mir, das wird schon, wenn die Leut was anständiges im Magen haben. Ich bin mir da sicher. Aber wenn du noch ein wenig Zeit und Lust hast, bitte sehr – ich hätt nichts dagegen!

Also, lieber Weihnachtsmann, ich drück dir die Daumen!