All die armen1,2) Menschen ohne Zähne. Oder mit einem Zahn. Wobei man sich die Frage stellt, ob ein Backenzahn besser wäre oder ein Schneidezahn, wenn man sich denn entscheiden müsste. Spontan wäre ich für einen Backenzahn. Dann kann man die Brezel zerbrechen, ordentlich einspeicheln und dann zermalmen. Wobei natürlich ein Schneidezahn zugegebenermaßen auch Vorteile haben kann. Beim Essen eines Apfels ist es zum Beispiel schon praktisch, wenn man reinbeißen kann. Andererseits kann man, wenn man ihn wegen der Giftstoffe ohnehin schälen muss, ihn natürlich auch erstmal in Schnitze oder Scheiben zerteilen, die man dann mit dem verbliebenen Backenzahn zermusen kann. Man müsste sich halt auf mürbe Äpfel konzentrieren. Aber über Fleischfetzen, die nicht tagelang weichgeritten wurden, will ich gar nicht nachdenken. Und so lange ist das gar nicht her, und soweit ist das gar nicht entfernt, dass Menschen jahrelang mit einem oder zwei Zähnen auskommen mussten oder müssen, oder frisches Brot tabu war, weil sonst das Gebiss zerbrochen wäre. Warum ich gerade jetzt auf diese Gedanken komme? Nun, ich muss ein paar Tage mit einem Provisorium beißen und traue mir einen Schweinenacken zu. Das macht dankbar.
1) bemitleidenswert, 2) ohne nennenswertes Einkommen
Küchentagebuch, Sonntag 13. Juni 2021
- Glasierter Schweinenacken (nach Alfons Schuhbeck, wobei mich das Wort Glasage – so schreibt der BR das – so fasziniert hat, dass … aber kosmetik-affine Menschen sollten sich dadurch nicht verwirren lassen, das gibt’s schon auch in der Küche, nicht nur auf den Haaren)
- Fenchel niçoise (das Rezept gibt es bei 🌶)
- Knusprige Ofenkartoffeln (ebd.)
- Joghurt Mousse mit Erdbeeren (das wahrscheinlich beste Erdbeer-Dessert der Welt, vielleicht noch vor Himmelswölkchen und Erdbeer-Tiramisu und ich hab es langsam satt, dass meine Lieblings-Rezepte von essen & trinken es einfach nicht ins Internet schaffen. Da kommt man sich – zumal ohne Zähne – so richtig alt vor. Hierlang.)