Zucchini, Kartoffeln, Apfelkompott

Die Inflation steigt. Auf inzwischen über 3%. Und dieselbe EZB, die vor nicht allzu langer Zeit bei 2% noch Schnappatmung bekommen und sofort eine drastische Zinserhöhung verordnet hätte, sagt jetzt: Ach ja, aber das geht ja auch wieder vorbei, gell? Ich weiß, junge Leser müssen das Wort Zinserhöhung nachschlagen, weil sie das noch nie gehört haben. Müsst ihr euch aber nicht merken, kommt nimmer vor. Das ist wie grüne Wälder – tempi passati, blöd gelaufen. Und dass Frau Lagarde und alle europäischen Finanzminister in ihren Büros sitzen und hoffen, dass bis zum Ende ihrer Amtszeit alles gut geht, weil sie wirklich nicht mehr wissen, wie sie aus diesem Schlamassel wieder rauskommen sollen, sollte euch ja aus anderen Gebieten bekannt vorkommen – na, klingelt’s? Mir macht das nichts aus, kostet es halt alles etwas mehr und irgendwann mein letztes Hemd. Wobei auffällt, dass Hemden wohl zu billig geworden sind und immer häufiger durch einen Arm und ein Bein ersetzt werden. Weil halt Englisch: It costs me an arm and a leg. Mir wärs dann schon lieber, wenn das Hemd weg wär. Ganz zu schweigen von dem, was es die Portugiesen kostet: costa os olhos da cara – die Augen aus dem Gesicht! Manchmal auch costa os dentes da boca – die Zähne aus dem Mund Wenn das man alles gut geht.

Küchentagebuch, Donnerstag 2. September 2021

  • Gefüllte Zucchini mit Pinienkern-Salsa (Ottolenghi, Simple, S. 73, bei schoenertagnoch)
  • Gebackene Kartoffel – Wedges
  • Mascarponecreme mit Apfelkompott (wenn alle Bäume alle Äpfel fallen lassen, dann gibt’s halt Kompott)
Das waren noch nicht die letzten Zucchini der Saison, Obwohl der Winter …

Gebacken: Buttermilch Brötchen über Nacht (nach Brotwein, ein bisschen einschneiden hätte nicht geschadet, aber dass Vergesslichkeit so belohnt werden kann, ist gut zu wissen)

Laut Spätburgunder ist es das Rezept der Wahl „wenn mir erst am Abend einfällt, dass ich am nächsten Morgen…“

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