Es gab eine Zeit vor dem Internet, und es wird (wahrscheinlich) eine Zeit nach dem Internet geben. Wie die aussehen wird, kann ich natürlich noch nicht sagen (wahrscheinlich toll), aber in der vorher war auch vieles schön. Es gab keine Foodblogs, sondern Zeitschriften und die Shitstorms hießen Leserbrief. Und weil man sich nicht viele Zeitschriften leisten konnte, war der Vorrat an Rezepten schön überschaubar. Trotzdem hat Google irgendwie gefehlt, wenn man mal ein Rezept verbummelt hat, dann wars das. Bei mir war das „Lapin au Pineau“, ein Kaninchen, das mit geschnippelten Karotten und einer Flasche Pineau de Charentes mariniert und am nächsten Tag geschmort wurde. Ich war mir immer mit allen Gästen einig, dass das Gericht den Aufwand lohnt (nur ein Gast wollte mal „einen Flügel“, womit ich natürlich nicht dienen konnte). Der Aufwand bestand ja eigentlich auch nur darin, (vor Amazon!) überhaupt eine Flasche Pineau de Charentes aufzutreiben, und dann später die nicht unerheblichen Löcher in der Haushaltskasse wieder zu stopfen. Als es dann Google gab, gab es das Rezept nicht mehr (bzw. ich habe es damals nicht gefunden: rezepte-platz.de), aber dafür „Lapin auch Pruneaux“, was auch seinen Reiz hat. Und bei derselben Suche wird auch endlich die Frage geklärt: „Dürfen Kaninchen Pflaumen essen?“, Antwort bitte nachlesen bei vollkommen-tierisch.de.
Küchentagebuch, Freitag 10. September 2021
- Lapin aux pruneaux et vin rouge (von Aurélie Bastian in französichkochen.de; vielleicht habe ich es auch zuerst bei mankannsessen.de gesehen, was meine Vorliebe für die Beilage erklären würde)
- Breite Nudeln (warum auch immer, sie müssen breit sein!)
- Tomaten-Gurken-Salat
2 Gedanken zu „Kaninchen, Pflaumen, Rotwein“