Blumenkohl, Petersilien-Tahini, Crème Brûlée

Gerichte mit einer Geschichte haben es mir angetan. Zum Beispiel dieses Pasta-Gericht, das – nebenbei bemerkt – nur mit einer ganz bestimmten Pasta-Sorte aus Süd-Kalabrien funktioniert, und für das ein Tiefsee-Apnoe-Taucher ganz tief hinabtauchen, einen Ringkampf mit einer Krake gewinnen und dann die Barthaare von dessen letzter Beute erwischen muss. Manch ein Taucher ward niemals wieder gesehen, aber wer es überlebt und 10g Barthaare mit nach oben bringt, der wird vom ganzen Dorf in einem 10-tägigen Fest gefeiert, weil mehr als 1g pro Dorf braucht man von dieser Köstlichkeit gar nicht – vorausgesetzt natürlich, man hat die richtige Pasta-Sorte dazu. Gut, das hab ich jetzt erfunden. Aber nehmen wir das Onsen-Ei, das leider dank Sous-Vide-Stäben inzwischen von jedem Deppen zubereitet werden kann. Was war das damals noch für ein Genuss, wenn japanische Mönche im Morgennebel zur heißen Quelle marschierten und ein vorher frisch vom Kloster-Huhn gelegtes Ei in das exakt 65° warme Wasser legten (nicht alle heißen Quellen in Japan haben exakt 65°), damit der Abt rechtzeitig sein Frühstücks-Ei bekam. Ich habe heute morgen mit schätzungsweise 63,8° die für mich ideale Temperatur erreicht, als ich ein Frühstücks-Ei kochen wollte, das Telefon klingelte und ich – anstatt den Herd auszustellen – aus Versehen nur die Warmhalte-Stufe aktiviert habe. Toll!

Küchentagebuch, Sonntag 17. Oktober 2021

  • Im ganzen gerösteter Blumenkohl (Ottolenghi, Simple, Rezept zum Beispiel bei elbcuisine)
  • Grüne Tahini-Sauce (auch da, Buch und Link)
  • Crème Brûlée (Lea Linster, hier bei genial-lecker )
Die Crème ist hier noch nicht brûlée