Am meisten stolz macht mich als Koch natürlich, wenn es schmeckt. Da das aber selbstverständlich ist, freut mich am zweitmeisten, wenn Vorräte aufgebraucht werden. Nichts ist ja einfacher, als für einen Zweipersonenhaushalt eine halbe Sau zu kaufen und sich dann zu wundern, dass es immer Schweinefleisch gibt. Das gleiche gilt natürlich auch für einen Kürbis, wobei ein halber Kürbis leichter zu verbrauchen scheint als eine halbe Sau. Gestern zum Beispiel gab es Mangoldfröschle natürlich auch weil es wohl bei vielen Leuten an Weihnachten Ente gibt, und offensichtlich genauso viele Leute keine Entenleber mögen. Die ideale Zeit, um Entenleber zu kaufen. Eigentlich aber, ganz eigentlich, gab es gestern Mangoldfröschle weil noch ein Pfannkuchen im Kühlschrank war, der in der Füllung der Rouladen dringend gebraucht wird. Jetzt gibt’s den nicht mehr. Dafür gibt’s dort noch 300 g Entenleber, weil ich zur Verwertung des Pfannkuchens nur 250 g Entenleber gebraucht habe und die Leber nur (mehr oder weniger) pfundweise kaufen konnte, und weil die Marktfrau mich so bittend angesehen hat. Macht nix, gibt es halt heute nochmal Entenleber. Blöderweise habe ich auf der Suche nach einem Rezept noch eines von Tim Raue gefunden, der die Entenleber asiatisch macht, wofür ich aber Wasabi im Vorrat bräuchte. Also muss ich nochmal Entenleber kaufen, um dieses Rezept auszuprobieren, dann ein paar Pfannkuchen backen, damit einer übrig bleibt, damit ⋯ irgendwas stimmt an meinem Vorgehen nicht. Ich weiß nur noch nicht genau, was.
Küchentagebuch, Sonntag 19. Dezember 2021
- Entenleber in Madeira-Sauce
- Kartoffel-Pastinaken-Püree
- Rosenkohl á l’Orange (inspirieret von Sarah Wiener, bei mankannsessen.de)