Alle Welt behauptet ja, Französisch sei eine sehr schöne, sehr melodische Sprache, schade dass nur Franzosen sie sprechen. Ich möchte dem aber widersprechen. Ganz abgesehen davon, dass es einem weitgehend rationalen Menschen wie mir auch nach längerem Nachdenken nicht möglich ist, auch nur einen Grund dafür zu finden, dass es reihenweise Wörter gibt, die zwar unterschiedlich geschrieben, aber exakt genau identisch gleich ausgesprochen werden. Es handelt sich also nicht um feine Lautunterschiede, die nur der Einheimische oder der seit fünfzig Jahren Eingemeindete oder ein intimer Kenner, also ein Connaisseur, zu schätzen wüsste. Nein, alle Franzosen geben zu, dass es da in der Aussprache keinerlei Unterschied gibt. Hä? Warum? Um sich wichtig zu machen? Ätsch, du weißt nur, wie man das ausspricht, ich weiß zudem, wie man es schreibt. Ätsch bätsch? Wenn ja, dann ist das etwas für Degenhardt’s „frankophile Käselutscher“ und wir wollen es dabei belassen. Denn es geht hier ja um die schöne, die melodische Sprache, die ich leider auch nicht ohne weiteres nachempfinden kann. „In einem Jahr“ zum Beispiel, also „en un an„. Bitte, lassen Sie sich das mal von einem Franzosen vorsprechen: û ä óu. Solche Laute würde ich im Urwald von einer Schimpansen-Herde erwarten und nicht von einer selbsternannten Kulturnation.
Küchentagebuch, Dienstag 28.Dezember 2021
- Lachs auf Lauchbett im Bratschlauch ( siehe lamiacucina )
- Mit Ingwer-Limetten-Portwein-Sauce ( ebda )
- Reis