Grünkohl, Pasta, Parmesan

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich lange gar nicht auf die Idee gekommen wäre und mich dann lange nicht getraut habe, im Live-Modus der Mediatheken zurückzuspulen. Bitte, ich bin mit Radio groß geworden, ganz ohne Fernsehen, und hab eigentlich den Umstieg auf Farb-TV noch gar nicht verdaut. Und dann das! Die Zeit zurückdrehen, dann hat ja im Prinzip jeder seine eigene Realität. Jeder. Wahrscheinlich gibt es deshalb so viele Rundfunkanstalten, dass nicht eine all diese 81,3 Millionen Gegenwarten allein in Deutschland verwalten muss. Man sieht ja schon an diesem Satz, dass eigentlich für die eine Gegenwart gar kein Plural vorgesehen ist – vielleicht versündige ich mich ja beim Spulen an den Grundfesten unserer Welt und bin zumindest zum Teil für all die Vulkanausbrüche, Hochwasser- und Großbrand-Katastrophen mitschuldig. Ein Bekannter hat mir jetzt geraten, einfach nicht mehr darüber nachzudenken und mir erst dann Sorgen zu machen, wenn ich vorspulen kann.

Küchentagebuch, Freitag 21. Januar 2022

Da ich mir bei der Ernte schier die Finger angefroren sind, kanns am Frost, der laut der Bevölkerung hier für den Grünkohl unabdingbar ist, nicht fehlen