Ich habe heute – kein Scherz – zum ersten Mal das Wort „Maskulinist“ gelesen. Zuerst bin ich natürlich darüber erschrocken, was für ein Hinterwäldler ich doch bin. Aber dann habe ich die beiden Wörter Feminismus und Maskulinismus in Google NGrams verglichen. Gut, das Wort Maskulinismus kommt schon vor, aber verglichen mit Feminismus ist es praktisch unsichtbar; gebildete Menschen würden wahrscheinlich sagen: negligabel. Und das Wort Maskulinist kommt in Google Books-Büchern gar nicht vor, ganz zu schweigen von Maskulinistin. Abgesehen von der Tatsache, dass es natürlich Klugscheißer gibt, die meinen, es müsse Maskulismus heißen ( „Es heißt ja auch Feminismus und nicht Feminin-ismus„), scheint man sich auch überhaupt nicht einig, worum es geht. Mediziner bezeichnen damit „das Vorhandensein oder die Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale beim Mann oder beim männlichen Tier“, viele sehen darin einfach eine Bewegung des Antifeminismus, und auch weinerliche Chatgruppen im Netz, die den Verlust der Männerrechte beklagen, nennen sich so (der Freitag gibt einen Überblick). Dabei geht es doch eigentlich um die wichtigen Fragen: Gibt es denn in besseren Restaurants inzwischen eine Herren-Karte ohne Preise?
Küchentagebuch, Sonntag 16. Januar 2022
- Chicken Wings (mit der Loin Rib-Marinade von Johannes Guggenberger)
- Cole Slaw (Originalrezept von KFC – Zumindest laut den Herren – und Damen? – vom Grillsportverein)
- norddeutsche Breze(l)n