Hirschgulasch, Kartoffelpüree, Wirsing

Da es in der deutschen Sprache kaum ein Wort mit einem schlechteren Leumund als »lecker« gibt, landet man bei der Suche nach Alternativen natürlich auch bei »köstlich«. Das wiederum scheint ein wenig angestaubt und antiquiert. Man denkt sofort an ältere Damen, die mit gespitzten Lippen »ist das köstlich!« flöten. Jetzt spricht natürlich überhaupt nichts gegen ältere Damen, aber ist »köstlich« mit »kostbar« verwandt? Oder gar mit »kostspielig? Das DWDS meint; ja. Kann also nur köstlich sein, was viel kostet? Und warum amüsieren sich die Kellner im Luxusrestaurant immer köstlich, wenn sie die Rechnung bringen? Oder ist es wie bei »arm« und »ärmlich« auch bei »kost« und »köstlich« gar nicht so schlimm mit den Kosten? Ich will doch einfach nur gut essen – wenn möglich kostengünstig und köstlich. Ich bleibe wohl bei »lecker«. Das kommt bekanntlich von »(sch)lecken«. Ach, leck mich doch.

Küchentagebuch, Sonntag 2. Januar 2022

  • Hirschgulasch (nein, nicht schon wieder, sondern immer noch! Mehr als ein Kilo Hirsch schaffen wir halt nicht auf einen Happs)
  • Kartoffelpüree
  • Wirsing mit Ingwer (das macht Tim Mälzer zu seinem Wildgulasch)
Vom Ingwer-Wirsing hätte ich mehr erwartet, auf jeden Fall mehr Ingwer-Geschmack