Speck, Rosenkohl, Pasta

Was ist eigentlich so vulgär an Vulgärlatein? Sind da all die bösen Wörter entstanden, von denen ich hier nur die weniger drastischen erwähnen kann. Etwa „Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch denn nicht geschmacket?“ (was nebenbei bemerkt wahrscheinlich niemand jemals gesagt hat, zumindest weder Martin Luther noch Johann Wolfgang von, denen es gern untergeschoben wird). Wenn es so wäre, dann könnte man da ja weiterforschen. Vielleicht würden da weitere schlimme Wörter auftauchen, von denen wir noch gar nicht wissen, dass sie schlimm sind, die aber vielleicht geeignet wären, die aktuelle Situation hinreichender zu beschreiben als Mist-, Dreck- und Sch⋯. Aber leider. Leider ist das Vulgärlatein gar nicht vulgär. Der Name leitet sich ab vom italienischen „latino volgare“ (Volkslatein), das entstanden ist, als die Sprache, in der die Pfaffen ihre Lügen verbreiteten und die, in der das Volk geredet hat, sich immer weiter auseinander entwickelten. Schade, ich könnte ein paar neue, drastische Dreckswörter im Moment ganz gut gebrauchen. Sonst heißt es halt weiter recht einfallslos: Drecks-Wetter, Drecks-Corona, Drecks-Köter. Wobei die Reihenfolge keine irgendwie geartete Wertung enthält.

Küchentagebuch, Dienstag 25. Januar 2022

  • Pasta mit Rosenkohl und Speck (elle republic) – und viel Knoblauch, Rosmarin, Chili und Zitrone. Dafür könnte ich ein paar „schöne“ Wörter gebrauchen
  • Buttermilch-Mousse mit Blutorangen (bei Fool for Food)