Das 9-Euro-Ticket ist noch nicht verbraucht.. Die Wettervorhersage vorhersagt hohe Temperaturen (im Süden) und zum Beispiel angenehme 20° in Kiel. Fahr ich halt nach Kiel. Gut, Kiel ist nicht gerade ums Eck, aber ich glaube nicht, dass es Geld zurück gibt, wenn das Ticket am Ende des Monats noch wie neu ist, und einen Markt – den Markt auf dem Exerzierplatz – gibt es da auch. Also los! Die Hinfahrt – um 6:21 – ging eigentlich auch ganz gut. Bis auf 7:33 Radbruch. Nein, mir ist nichts passiert! Radbruch ist ein fahrplanmäßiger Halt zwischen Lüneburg und Hamburg. Ärgerlicher war da schon 8:22 Zug fällt aus – Notarzt-Einsatz auf der Strecke. Die Bahn gibt sich wirklich alle Mühe, aber alle Züge? Das wär schon ziemlich viel verlangt – in einer Stunde fährt doch schon der nächste, stellt euch halt nicht so an. Auf der Rückfahrt werden wir euch mal zeigen, was Verspätungen sind, und ausgefallene Züge und verpasste Anschlüsse. Sagt schon mal zuhause Bescheid, dass ihr später oder gar nicht kommt! Und bis dahin genießt die Fahrt und meckert nicht! Okay, über die Rückfahrt will ich den Mantel des Schweigens ausbreiten, nur noch kurz anmerken, dass das Wetter ⋯ Nein, ich werde nie mehr über das Wetter reden oder schreiben, nachdem ich (im Zug) gelesen habe, wie Franz Werfel das macht: »Der Himmel war überall zugewachsen und zeigte keine schamlos nackten Stellen mehr. Die Wolken eilten nicht länger dampfweiß und scharf gerändert, sondern lasteten unbeweglich tief und hatten die Farbe schmutziger Möbelüberzüge. Eine Windstille wie aus dickem Flanell herrschte ringsum. ⋯ Jedes Geräusch war aufgetrieben und undeutlich, als erzähle die Welt die Geschichte dieses Tages mit vollem Munde.«
Am Montag gab es aus terminlichen Gründen nichts zu essen, das heißt jeder nimmt sich, was er kriegen kann. Ich zum Beispiel ein halbes Hühnerbein und ein Käsebrot. Und eines sage ich euch: Wenn das Brot gut ist und der Käse gut, spricht nichts dagegen, dass auch das Käsebrot gut wird! Das Zanderfilet, das mir die freundliche Fischfachverkäuferin am Dienstag ans Herz legte, brauchte ich nur noch zu würzen, die Haut einzuschneiden und leicht zu bemehlen. Nach drei Minuten scharfem Anbraten auf der Hautseite, war der Fisch so weit, dass er umgedreht in der ausgeschalteten Pfanne zu Ende garen konnte und dann mit den restlichen Saubohnen, dem ersten Garten-Zucchini und Kartoffeln serviert wurde. Am Mittwoch fuhr ich schnell nach Kiel um auf dem Markt Blumenkohl zu kaufen, damit es abends den Blumenkohlsalat mi Falafel aus dem Lecker-Newsletter geben konnte. Nur ein kleiner Tipp: wenn man rohe Kichererbsen über Nacht einweicht, braucht man weder Ei noch Semmelbrösel, damit die Freundchen zusammenkleben.
Am Donnerstag Rührei auf geröstetem Bauernbrot mit Kieler Sprotten. Am Freitag ein Brezensalat mit Fenchel, Tomaten und Reherl (SZ Magazin). Der Behauptung des Autors, dass eine bayrische Breze halt mehr Aroma hätte als ein toskanisches Weißbrot, kann ich nur zustimmen. Wie das natürlich bei gekauften Brezen ist, kann ich nicht (mehr) beurteilen.
Am Samstag panierte Schnitzelchen aus Schweinefilet und Bohnen mit Pimentón (im Netz nur noch auf Englisch), Fenchel mit Pinienkernen und Tomaten (lamiacucina) und neuen Kartoffeln. Sonntag mussten Möhren aufgebraucht und Mangold möglichst geerntet werden, also Mangold-Möhren-Puffer (lecker.de)
Sehr gelungen, wie Hr Werfel da das Wetter beschreibt; diese Woche hab ich mir das Rezept für die Bohnen mal kopiert 🙂
Keine schlechte Wahl