Am Montag hatte ich beim Kochen dauernd ein Déjà-vu. Ich war mir sicher, dass ich Herrn Herrn Gerlachs Rezept für “Spaghetti al Limone mit Zitronen-Parmesan-Sauce” aus dem SZ-Magazin vor ein oder zwei Jahren auf eine der ominösen Nachkoch-Listen gesetzt und seither nie mehr angefasst habe. Ausgegraben habe ich es, weil noch eine halbe Zitrone im Kühlschrank war. Und dennoch hatte ich dauernd das Gefühl, das hast du doch vor kurzem erst ⋯aber keine Spur davon im Blog. Hab ich das heimlich nachts⋯ oder⋯ ? Nein, gelesen hab ich’s, kürzlich bei Astrid unter dem Namen “Auf einer halben Zitrone kann man nicht stehen”. Aber egal, es geht eindeutig als Nudel der Woche durch (Obwohl sie erst gerade angefangen hat, die Woche.) Am Dienstag noch einmal ein 9-€-Ausflug zum Ise-Markt in Hamburg. Der Markt toll wie immer, die Reise so besch…eiden wie meist in den drei Monaten (Schwamm drüber). Gekauft habe ich einen deutschen Bio-Büffel-Mozzarella, ein paar Amalfi-Zitronen, eine Kiste sehr leckerer Feigen, Knoblauch und Chili. Fisch oder Fleisch kann man ja leider bei den Temperaturen und Fahrzeiten schlecht kaufen und transportieren – am Angebot lag’s definitiv nicht. Gegessen habe ich natürlich wieder zwei Natas, wobei eine Hamburgerin meinte, der Bäcker im Portugiesen-Viertel hätte noch bessere Pasteis, was ich nicht beurteilen kann, aber jetzt erstmal einfach nicht glauben kann und werde. Und obwohl ich vorhabe, auch in Zukunft noch ein paar Fischbrötchen zu essen, möchte ich mich weit aus dem Fenster legen und behaupten, dass ich heute das beste Matjesbrötchen meines ganzen Lebens gegessen habe! Abends gab es dann einen Bio-Büffel-Caprese und Pasta e Fagioli mit getoastetem Polentakrüstchen (diesmal wirklich zwei kleine Brote und nicht im Topf).
Aufräumen ist ja so eine Sache. Ich zum Beispiel mag’s schon ganz gerne aufgeräumt, bin aber von Natur aus nicht der große Aufräumer; das führt natürlich hie und da zu Konflikten. Beim Aufräumen der Nachkochliste – ein Projekt, das sich jetzt schon über Jahrzehnte hinzieht und immer wieder von unerklärlichen Kreativ-Pausen unterbrochen wird – habe ich am Mittwoch Capuns vegetarisch entdeckt, die mich damals bei lamiacucina beindruckt haben. Spätzlesteig mit Gemüse im Mangold-Mantel – Robert hat natürlich auch viele andere Capuns im Angebot: Standard, veredelt, vegetarisch, mit Zander, mit Pilzen – einfach Capuns im Stichwortverzeichnis anklicken und Mangold ernten. Bei uns gab’s dazu Couscous mit einem Hauch Amalfi-Zitrone – s.a.g.e.n.h.a.f.t! Und am Donnerstag – letzter? heißer Tag des Jahres – noch schnell einen Schweizer Wurstsalat mit Butterbrezen (Ursprünglich Deichrunnersküche, hier das Rezept).
Am Freitag bat Frau T. darum, aus dem wahrscheinlich letzten Zucchino im Garten noch einmal die Zucchini-Waffeln aus lecker.de zu machen, mit einem gemischten Salat und einem Joghurt-Dip mit Minze und Zitrone. Nein, nicht Zitrone, Amalfi-Zitrone (g.r.o.ß.a.r.t.i.g). Am Samstag durfte ich als Strohwitwer endlich mal alleine entscheiden, also seit langem mal wieder Pommes (aus der Pfanne) machen, von denen Frau T. in unerschütterlichem Irrglauben denkt, sie seien “zu fett”; also Hähnchen-Schenkel mit “kalten” Pommes. Am Sonntag schließlich führten die Umstände – ich hatte am Wochenende größere Mengen Tomatensugo zubereitet, im Kühlschrank wartete noch ein riesiger halber Bio-Büffel-Mozzarella auf seine Verwendung und im Garten wuchsen süße kleine Auberginen heran – unweigerlich zum Rezept der Hochstaplerin zu der gestapelten Parmigiana bei Arthurs Tochter.
Perfektes Timing 🙂 Hab ich doch noch 2 kleine verschrumpelte Zitronen im Schrank gefunden 😀
Als hätt ich’s gewusst
Deine Auberginentürmchen sehen ja ganz entzückend aus! Und was sagst Du? Ist hübscher, als alles in einer Form zusammen, oder? Ich staple am Wochenende auch mal wieder hoch. 🙂
Im Gegensatz zu dir bin ich ja nicht gerade großer Auberginen-Fan, Aber in dieser Kombination find ich es richtig gut. Und wenn es dann auch noch gut aussieht, schadet das ja zumindest nicht, oder?