Raz w tygodniu nov.2

Puh! Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich dachte immer, da draußen sei es eisig und kalt. Unwirtliche neue Zeit. Und jetzt ist da jemand da. Und zwar für mich! Nicht für euch! Ihr denkt wahrscheinlich, hinter dem Screenshot steckt ein Affiliate Link, und wenn ihr da drauf klickt, mach ich eine Mords-Kohle. Weit gefehlt! Oh, skeptische Jugend! Es geht nicht um Kohle, es geht um Wärme. Nein, Herrgott nochmal, nicht um eure vermaledeite Heiz-Rechnung, um menschliche Wärme. Menschliche Wärme, wenn ihr noch wisst, was das bedeutet. Da haben sich im Sommer viele junge hippe Menschen nicht faul am Strand geräkelt, wegen Work-Life-Balance und so, sondern im Büro über Schaltplänen und Programmier-Anweisungen geschwitzt, damit im Herbst tolle neue Geräte und Gadgets in den Stores liegen – und damit sie dann an Weihnachten wieder genug Zeit haben, um für mich da zu sein. Für mich. Toll.

Wenn w poniedziałek, jak mówią w Polsce [am Montag, wie man in Polen sagt], ein halber Wirsing rumliegt, sollte man ihn aufbrauchen: Hackbällchen mit Ziegenkäsefüllung (und eigentlich auch mit Datteln, aber das habe ich nur beim allerersten Mal gemacht; e&t) mit Kartoffelpüree und Meerrettich-Rahm-Wirsing. Und „zufälligerweise“ aus demselben Essen-und-trinken-Heft dann we wtorek ein Fisch-Duett mit Risotto.

Ich muss gestehen, dass ich das Pilz-Ragù in Mezcla beim ersten Durchlesen schnell überblättert habe, weil: das hat sie doch schon mit Ottolenghi gemacht (und ich auch) und viele Zutaten und viele Stunden und wenn ich ein Ragù will, dann mach ich halt eins. Aber das magentratzerl hat mich (dankenswerterweise) überzeugt, das Rezept nochmal rauszukramen: w środę also Steinpilz-Ragù mit Tagliatelle, einfach, in 20-30 Minuten fertig und gut. Und wenn das Buch schon mal aufgeschlagen ist, dann kann man ja auch gleich – w czwartek– eine andere „Pasta“ ausprobieren: Sauce aus gerösteten Paprikaschoten mit Omelettnudeln; bei uns mit – wenigsten selbstgemachten – Nudeln [noch nicht im Netz, aber – vielleicht bis auf ein wenig Zitrone – weitgehend Standard; ich hatte halt noch nie Paprika-Pasta gemacht].

Nicht wissend – oder ignorierend – dass St. Martin den Speisezettel deutscher Haushalte bestimmt, bin ich los, um eine Entenbrust zu kaufen. Zwei Keulen, die sonst keiner haben wollte, hab ich mir aber noch sichern können und w piątek [am Freitag] in den Ofen geschoben. Da der damit natürlich bei weitem nicht voll war, war noch Platz für ein Blech mit Ofengemüse und das Energiegewissen einigermaßen beruhigt. Weil es die ganze Woche ja kaum Pasta gab und noch ein Bund Petersilie verarbeitet werden wollte (und das Heft essen & trinken Für jeden Tag 11/2021 aufgeschlagen rumlag) gab es am Samstag, also w sobotę, Spaghetti mit Kürbiskern-Pesto (das Rezept hat sich meines Wissens nicht ins Netz verirrt, aber das Marketing-Gesäusel kann ich schonmal weitergeben: Kürbiskerne. Sie sorgen für mild-nussiges Aroma im Pesto und für den tollen Knusperfaktor on Top). Und da ich morgens erst am Geldautomat und dann auf dem Markt war – ich sollte eigentlich wissen, dass das nicht gut geht – gab es eine Vorspeise: 3 Jakobsmuscheln pro Mann* und Nase, mit Speck umhüllt, am Rosmarin-Spieß (bei der zwergenprinzessin) . Zusätzlich bin ich am Samstag noch dem guten Rat von Tohru Nakamura (SZ-Magazin) gefolgt und habe einen Blumenkohl in Buttermilch und Erdnussbutter mariniert, um ihn w niedzielę in Panko zu wälzen und als Goldbrauner Blumenkohl mit Miso-Dip auf den Tisch zu bringen.