KW 29-22

Wenn man sozusagen als Expat in einem fremden Land lebt – wie ich zum Beispiel als Schwabe in Niedersachsen – und die Landessprache nicht ausreichend beherrscht, dann kommt es unabdingbar hie und da zu Missverständnissen. Zu Beginn war das zum Beispiel die Semmel, die ich aus Bayern als Frühstücksbrötchen mitgebracht hatte, und die sich hier als riesiger Hefeteig-Rosinen-Laib herausstellte. Vielleicht war das der eigentliche Grund, dass ich zu backen angefangen habe – mir geht das Wort „Brötchen“ immer noch nur sehr schwer über die Lippen. Und jetzt im Moment versteht mein Metzger den Unterschied zwischen die Veschba und das Veschber nicht. Dabei wäre es doch ganz einfach. Die Vespa war das Traumgefährt meiner Jugend und das Vesper wird immer mehr zum (genauso wenig erreichbaren) Traum-Gericht meiner reiferen Jahre. Gerade jetzt, bei den immer häufiger werdenden etwas wärmeren Temperaturen, wäre so ein schwäbischer Vesperteller doch ideal. Aber, wie gesagt, mein Metzger versteht nicht, was ich meine. Koi Presssack im Angebot, koi Baurabrodwurschd, koi Bachstoikäs, koi gar nix. Was solle bloß mache? Sei Ochsamaulsalädle isch scho au gud, aber des langt halt hinne un vorne net für a Veschber-Brettle.

Am Montag reichte die Koch(un)lust gerade noch für Spaghettini mit Krebsfleisch. Morgens schon hatte ich den Salat aus glasierten Karotten gemacht, von dem magentratzerl.de sagt, er hielte sich ein paar Tage im Kühlschrank. Leider habe ich der Familie gesagt, wo er steht – da war er auch schon wieder weg.

Der Dienstag war schon ganz schön warm, aber mit einem Schweizer Wurstsalat, frisch gebackenem Brot und einem Weißbier schon noch auszuhalten. Das Wort Salat scheint es mir im Moment angetan zu haben, denn am Mittwoch gab es einen Spanischen-Thunfisch-Kartoffel-Salat aus einem kleinen Büchlein mit dem Titel Tapas, das ich wohl vor vielen Jahren für 3,99€ erstanden und seither ignoriert haben muss. Und nein – es ist kein ensaladilla rusa, also ohne Mayonnaise. Das Rezept gibt es wortwörtlich bei kochbar.de. Und weil trotz Hitze morgens eine Zucchini geerntet werden wollte, gabs zusätzlich noch In Olivenöl gebraten Zucchini (wie bei ichkoche.at). Und es war am Mittwoch tatsächlich noch wärmer als am Dienstag – hab ich schon erwähnt, dass ich gegen den Klimawandel bin? – weshalb wir uns entschlossen, zunächst mal einen Salat aus Wassermelone, Feta und Pinienkernen zu essen (Rezept und Bild gibt’s bei ziikocht.at)

Der Donnerstag war dann vergleichsweise richtig kalt – ich darf doch aber gar nicht heizen! Pasta hilft jedoch fast immer: Rigatoni mit Knoblauchsauce und Mangold (ähnlich wie hier). Am Freitag mit Zucchini-Waffeln (lecker.de) und Fenchel-Orangen-Salat (SZ-Magazin) wieder etwas sommerlicher.

Am Samstag wieder ein 9€-Ausflug nach Uelzen. Beute waren u.a. Hühnerflügel (aka Chicken Wings) und ein Spitzkohl und ein paar Möhren für den dazugehörigen Cole Slaw war – weil mindestens ein Zug wegen eines kurzfristigen Personalausfalls bei der Deutschen Bahn leider ausfallen musste – ein Besuch auf dem lokalen Markt angesagt. Dort gibt es auch Hühner, aber Flügel nur mit Tier. Also auch keine Chicken Wings, sondern Chicken Teriyaki mit Reis und ein paar Ingwer-Möhren. Am Sonntag war Besuch angesagt. Da man heutzutage ja nie weiß, wer was wann warum nicht isst: Bulgurbällchen mit Zitronen-Couscous sind zumindest mal vegetarisch und wenn man das Ei weglässt (weglassen muss) auch vegan.

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