Gebratenes Schweinefilet, kalt serviert

Dieses Rezept ist aus einem alten Essen&Trinken-Heft. Leider kann ich nicht mehr nachvollziehen, in welchem Jahr es erschienen ist, aber ich kann mich erinnern, dass es ein e&t-Mitarbeiter direkt aus China mitgebracht hat. Obwohl ich schwören würde, dass es noch aus einer Zeit stammt, als China noch gar nicht erfunden war. Ich weiß, Wikipedia behauptet, China sei älter als diese Zeitschrift, na wenn schon. Auf jeden Fall aber, da bin ich mir sicher, stammt es aus einer Zeit, als die Chinesen noch keine Gewürze hatten. Bei Tante Emma gab es damals: Maggi Suppenwürze. That’s it. Beim Verlangen nach Hoi-Sin oder Wan-Tan hätte sie die Notruftaste gedrückt.

Für den asiatischen Touch auf dem Nierentisch nahm man – und konnte man mit viel Glück auch kaufen : Sojasoße und – Achtung: ganz hip – Frühlingszwiebeln. Und man aß mit Stäbchen. Und ich will gar nicht wissen, an wie vielen Sonntagstafeln die Leute sich bogen, wenn einer schelmisch „Flühlingszwiebeln“ sagte – gerne auch 4 mal hintereinander. Es war noch die Zeit, als Lachen Spaß machte.

Ich würde das alles aber hier natürlich gar nicht erwähnen, wenn dieses Rezept nicht der perfekte Beweis wäre, dass man mit reduzierten Mitteln unglaubliche Genüsse produzieren kann, und dass es bei Familie T. noch immer in Ehren gehalten wird.

Gebratenes Schweinefilet, kalt serviert

Für 10-12 Personen als Vorspeise:

1 Schweinefilet (ca. 500g) gründlich putzen. Von 1 Frühlingszwiebel das Weiße und ein Drittel des Grüns putzen, waschen und fein hacken. 4 Scheiben frische Ingwerwurzel schälen, 1 Knoblauchzehe pellen; beides in feine Würfel schneiden. Das Gemüse mit 6 EL Sojasauce und 2 EL Sherry mischen. Das Fleisch auf ein großes Stück Alufolie legen, mit der Mischung begießen und fest einpacken. Über Nacht kühl stellen.

Am nächsten Tag den Backofen auf 200 °C vorheizen, und 2 EL Honig mit 2 EL braunem Zucker in einem kleinen Topf mischen und bei milder Hitze auflösen und gut verrühren. Das Fleisch aus der Marinade nehmen, die Marinade auffangen. Dann das Fleisch mit der Honigmischung bestreichen. 2 TL Öl (möglichst Sesamöl) in einer Kasserolle erhitzen und das Filet schnell von allen Seiten anbraten. Vom Herd nehmen, die Marinade zugießen und die gehackten Gewürze auf dem Fleisch verteilen. Im Backofen 10 Minuten von jeder Seite braten, dann zugedeckt abkühlen lassen. In hauchdünne Scheiben schneiden, die Sauce darübergießen und servieren.

Und noch eine Bitte in eigener Sache

Es scheint gelegentlich (häufig – immer – bitte ankreuzen) vorzukommen, dass ein Versuch, hier zu kommentieren, mit „Service Temporarily Unavailable“ unfreundlich, aber bestimmt abgelehnt wird. Da Kommentare die Luft sind, die ein Blogger zum Atmen braucht, würde ich das natürlich gerne abstellen. Ich habe jetzt alle, auch erkennbar nutzlose, Anweisungen der Hotline- und Service-Mitarbeiter ausgeführt, Datenbanken optimiert und „Schalter umgelegt“ und meine Skepsis, dass das alles nichts nützt, bleibt. Auch wenn der letzte Experte sich ganz sicher war: Das kommt jetzt nicht mehr vor.

Meine Bitte also, falls es doch wieder vorkommt: Bitte schreibt mir eine kurze Mail an „mibu (at) merle-buehrer (dot) de“ – eigentlich reicht im Betreff ein STU. Ich ziehe mit dem Blog dann doch um, auch wenn damit alle Träume von hochgenialen Blog-Funktionen zerplatzen, die realistischerweise ohnehin nie hätten geträumt werden sollen.

Ach ja: ich weiß schon, wie schwierig ein Job im Support-Center ist. Vor allem, wenn man es mit Deppen wie mir zu tun hat. Und auch wenns nicht hilft, deren Einsatz werde ich immer loben und preisen:

CNR (Could Not Reproduce)

CNR (Could Not Reproduce)

Von xkcd.com: http://xkcd.com/583/