Warum salzen wir eigentlich nicht ärmlich? Reichlich zu salzen scheint eine weitverbreitete Übung vor allem unter Pasta-Köchen zu sein. Man salzt, als wäre man reich, was man natürlich in der Regel nicht ist. In der Regel ist man arm. Es macht deshalb wohl keinen Sinn ärmlich zu salzen, als wäre man arm, wo man es doch eh schon ist. Bis vor ein paar Jahren mag es noch sinnvoll gewesen zu sein, spärlich zu salzen – als müsste man sparen. Seit der Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank ist das allerdings auch Geschichte. Das alles ist keine gute Nachricht für unseren zu hohen Bluthochdruck. Vielleicht können wir uns darauf einigen, ausreichend zu salzen, also genug (aber – in Deutschland – halt auch: Note 4, setzen). Hinreichend, also nicht zu viel und nicht zu wenig – das wäre das Ziel, aber bitte: wer sagt schon »hinreichend«? Kann mir mal jemand das Salz hinreichen?
Küchentagebuch, Freitag 16. April 2021
- Sellerieschnitzel (z.B. Bei Tim Mälzer *))
- Remoulade (aus mir im Moment unersichtlichen Gründen benutze ich dafür nicht den obigen Link, sondern ich frage Frau Lotta)
- Ofenkartoffeln
*) Was natürlich nicht in dem Rezept steht, ist die geniale Zusammensetzung der Semmelbrösel aus Roggenmischbrot, hellem Ciabatta, dunklem Weizen-Landbrot und bröseligen Industrie-Brötchen, angereichert mit einem Löffel gemahlenem gerösteten Altbrot. Ich hab leider vor dem Mahlen nicht gewogen, weil: Wenn Sterneköche panieren würden …