Lammhaxe, Bohnen, Spätzle

Ich habe gestern Abend in der Onleihe gestöbert, in der GU-Reihe »Kochen wie in …« die Portugal-Ausgabe entdeckt und relativ lustlos darin geblättert. Der portugiesischen Küche konnte ich nie recht was abgewinnen und ganz schlimm war Madeira, wo es zwar in Funchal einen wunderschönen Markt gibt, mit allem was das Herz begehrt. Nur in den Restaurants war all das verkocht oder fade oder beides und immer mit total durchgebratenem staubtrockenen Fleisch oder Fisch serviert. Wahrscheinlich trügt mich meine Erinnerung, weil so schlimm kann es gar nicht gewesen sein. Allerdings: In dem Buch ging es mir – wahrscheinlich um meine Vorurteile zu bestätigen – ähnlich und das schnelle Weiterblättern fiel nicht schwer – bis zu der Seite mit der »Francesinha«, also der kleinen Französin. Ein – tja – reichliches Sandwich mit Bier-Tomaten-Sauce und Pommes frites. Ich dachte, das hat er jetzt erfunden, damit ich nicht einschlafe: Sowas gibt es nicht. Aber weit gefehlt – das Internet ist randvoll mit Rezepten. Einfach mal »Francesinha Rezept« googeln oder dieses Youtube-Video anschauen. Es ist auf portugiesisch, aber zumindest der Anfang, an dem eine Zutat nach der anderen eingeblendet wird, ist international und unglaublich. (Hier im Schnelldurchlauf auch auf Deutsch.) Und immer wenn man denkt, es reicht, kommt’s noch besser. Und normalerweise kommt noch ein Spiegelei obendrauf. Kleine Französin – was für ein Name, was für ein Gericht!

Küchentagebuch, Samstag 1. Mai 2021

  • Lammhaxe (aus der TK, siehe hier)
  • Grüne Bohnen (ich wurde geknebelt, mit auf dem Rücken gebundenen Händen und vorgehaltener Pistole gezwungen, dieses Rezept nochmal zu machen – na ja, ich hatte auf jeden Fall keine Wahl)
  • Spätzle (was man halt macht, wenn keine Bandnudeln mehr im Vorrat sind und es eine leckere Sauce gibt – Sorry Kartoffel)
Komisch, dass man mich zu diesen Bohnen zwingen muss

4 Gedanken zu „Lammhaxe, Bohnen, Spätzle“

  1. Ich habe einen Freund, welcher ernsthaft behauptet, dass Seefahrer-Nationen per se keine gute, ausgereifte, geschmackvolle oder gar „liebevolle“ Küche haben KÖNNEN!
    Geschuldet hauptsächlich der Tatsache, dass sich ja Ehefrauen die genau wissen, dass ihr Gemahl erst in 8-136 Monaten wieder mal zu Hause auftauchen wird, logischerweise die restliche Zeit über eher weniger Mühe geben werden etwas Gutes zu essen „auf den Tisch zu bringen“. Wofür sie die „verbleibende“ Zeit denn genutzt (genutzt haben sollen), weiß ich auch nicht genau! Bei aller Entrüstung ob dieser Theorie, kommen mir doch tatsächlich belastbare Beispiele in den Sinn! The Empire, Spanien, Portugal, Niederlande…

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    • Da ist eindeutig was dran. Allerdings haben zumindest das (ehemalige) Empire und die Niederlande viele Köche aus den Kolonien mitgebracht, was auch ein Grund für die Misere sein könnte – billiger und williger als die Ehefrauen. Die Spanier haben wenigstens das Iberico-Schwein erfunden, das macht vieles wieder wett.

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