Limette, Risotto, Spinat

Die Welt ist zweifellos überbevölkert. Aber das hat immerhin ein paar Millionen Jahre gedauert. Das Internet ist über-überbevölkert und das ging rasend schnell. Ich rede hier nicht von TikTok, Instagram, Telegram und. Ich meine das ganz normale Internet: jemand weiß was, kann was und veröffentlicht es. Ein anderer will was wissen, braucht was und sucht. Das war in den Anfängen fast nicht möglich, und gerade deshalb faszinierend, wenn es doch mal geklappt hat. Aber richtig funktioniert hat es ehrlicherweise erst mit Google. Und richtig überhand genommen hat es, weil Google kostenlos war, aber Geld brauchte (und natürlich die Hardware besser, die Infrastruktur ausgebaut und mit den Smartphones alles zugänglicher wurde). Jetzt findet man Werbung, wahrscheinlich Werbung und ganz sicher Werbung. Das ist (in Maßen) nicht schlimm, aber als jemand der hie und da ein Rezept oder eine Anregung sucht, vermisse ich ein wenig die guten alten legendär schlechten Rezepte auf chefkoch.de. Die schlechten Rezepte werden nämlich mit Farbfotos und Werbeeinblendungen nicht besser. Gestern bin ich auf eine Seite gestoßen, die (bis auf die fehlende Suchfunktion) meinen Bedürfnissen ziemlich nahe kommt. Und ich musste mit Erschrecken feststellen, wie sehr mich die spartanische, aber logische „Benutzerführung“ schon anstrengt und überfordert, dabei ist das ganz einfach. Nehmen wir mal an, jemand möchte Knödel machen und weiß aus irgendwelchen Gründen nicht, was für welche. Dann klickt er erst mal auf „Profi„, weil er natürlich ein Profi-Rezept will („Amateur“ ist man schließlich selbst und zwar der beste). Dann sucht man sich eine Kategorie oder in diesem Fall die Mega-Kategorie Knödel aus (click). Jetzt könnte man gleich ein Rezeptbuch Knödel auswählen und erhielte dann ein PDF mit allen Knödelrezepten eines bestimmten Jahrgangs von allen Profiköchen. Aber wenn man schon weiß, dass die Knödel in einer Suppe landen sollen, dann tippt man besser auf die Kategorie Suppen und findet dort zum Beispiel eine „Gemischte Knödel-Suppe mit Rind“ (click) oder eine „Sellerie-Creme-Suppe mit Spinatknödeln“ (click) und – schwupps – schon hat man ein PDF. Ohne Bilder, ohne Werbung, ohne Einblendungen. Über die Qualität der Rezepte kann ich noch nichts sagen, aber der Nostalgie-Faktor ist hoch. Ausprobieren!

Küchentagebuch, Freitag 27. Mai 2021

  • Spargel-Creme-Suppe
  • Limetten-Risotto mit Spinat und Mascarpone (!) (aus essen&trinken und – gerade entdeckt – auch hier bei 🌶; das Ausrufezeichen heißt: ja, mit Mascarpone!)
Mit! Mascarpone, cremig gut

5 Gedanken zu „Limette, Risotto, Spinat“

    • Dass der Herr Hollatz was mit Computern zu tun hat, war mir schnell klar. Auf der Homepage habe ich dann gesehen, dass seine Interessen vielfältig zu sein scheinen. Wie vielfältig habe ich dann bei Wikipedia gesehen. Danke für den Link. (Für eine ruhige Stunde sind neben allen möglichen Lieder-Sammlungen sind auch seine Kochhinweise zu empfehlen)

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