Eigentlich ist es merkwürdig, dass man in Deutschland Fragen stellt. Ist das so zu verstehen, dass alle möglichen Fragen fix und fertig irgendwo rumliegen und bei Bedarf einfach aufgestellt werden können? Oder gibt es einen Wartesaal, wo die Fragen sitzen dürfen, bevor sie gestellt werden? Bei der Vielzahl unbeantworteter Fragen ist das eher unwahrscheinlich, der Platzbedarf wäre einfach zu hoch. Auch auch unsere westlichen Nachbarn (poser une question, een vraag stellen) halten es ähnlich, während man weiter südlich offenbar nichts von dieser Art Vorratshaltung hält und lieber alle Fragen bei Bedarf neu macht (hacer una pregunta, fazer uma pergunta, fare una domanda). Unsere nicht-mehr-ganz-so-dicken-Freunde auf der Insel sind wie immer ganz schrullig und fragen ihre Fragen (to ask a question), als ob es Sinn machen würde, eine Frage etwas zu fragen – das kann man wahrscheinlich zusammen mit Linksverkehr und Pfefferminzsauce ad acta legen. Auf den ersten Blick erscheint die südliche Variante moderner und platzsparender (Stichwort On Demand Questions), zumal sich manchmal Fragen auch selbst stellen und damit für Chaos in der Ablage sorgen und alles durcheinander bringen können. Andererseits gibt es Fragen, die sich nicht so einfach beantworten lassen und eigentlich nicht jeden Tag neu gemacht werden müssten, da wäre eine Ablage schon praktisch. Was gibt es eigentlich heute zu essen?
Küchentagebuch, Dienstag 22. Juni 2021
DoradeWolfsbarsch mit Fenchelsauce (essen&trinken)- Reis
- Erdbeer-Rhabarber-Kompott mit Joghurt
Angesetzt: Rhabarber-Kimchi mit Sumach (Ottolenghi, bei pfanntastsisch)